Chillwave trifft auf Ambient Rock: millhope erschafft auf „Truth and Dare“ eine faszinierende Klangwelt voller Atmosphäre, Tiefe und Überraschungen.  

Thomas Mühlhoff alias millhope stellt sich auf seinem Debütalbum „Truth and Dare“ einer mutigen Aufgabe: Er verbindet Chillwave, Ambient Rock und Downbeat zu einer hypnotischen Klangreise, die gleichermaßen beruhigt und fordert. Dabei klingt das Album, als hätte man Boards of Canada, Tycho und Moby auf eine einsame Insel geschickt – mit einem Plattenspieler und einer Prise Melancholie.  

Schon der Auftakt „Searching“ setzt den Ton: ein sanft pulsierender Beat, schwebende Synthesizer und Field Recordings, die das Gefühl vermitteln, durch eine nächtliche Stadt zu treiben. Besonders gelungen ist „Green Yellow Yellow“, das mit nostalgischem Sound zwischen Daft Punk und Post-Rock-Anklängen balanciert und dabei eine ganz eigene Handschrift bewahrt. Die Remixes von Lusine und Rafael Anton Irisarri verleihen den Stücken eine zusätzliche, experimentelle Note und zeigen, wie wandelbar die Klanglandschaften von millhope sind.  

Neben der Musik ist auch die kreative Gestaltung bemerkenswert. Die Vinyl-Version mit der Meereslandschaft und der schwimmenden Kartonfigur zeigt, dass Mühlhoff als Musiker und Designer ein Gespür für Details besitzt. Ein Album, das sich nicht nur hören, sondern auch erleben lässt.  

Mit „Truth and Dare“ beweist millhope, dass elektronische Musik nicht nur zum Tanzen, sondern auch zum Träumen einlädt. Zwar fehlt hier und da der letzte Spannungsbogen, um das Album völlig unvergesslich zu machen, doch das tut dem Gesamterlebnis keinen großen Abbruch. Eine gelungene Premiere, die Lust auf mehr macht.  

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