Mit Still Quiet liefert The Soundbyte ein klanggewaltiges Album zwischen nordischer Mystik, Metal-Düsternis und avantgardistischem Sounddesign.

Wer auf Still Quiet etwas Vertrautes sucht, wird schnell merken: Hier gibt es kein bequemes Zurücklehnen. Stattdessen spannt Trond Engum, Gitarrist und kreativer Kopf hinter The Soundbyte (und früher bei The 3rd and The Mortal aktiv), einen musikalischen Bogen, der sich irgendwo zwischen norwegischer Folklore, experimenteller Elektronik und Post-Metal bewegt – und dabei doch in keine dieser Schubladen passen will. Gut so!

Gemeinsam mit Schlagzeuger Rune Hoemsnes (ebenfalls einst bei The 3rd and The Mortal sowie bei Manes) und einer kleinen, aber feinen Auswahl an Gastmusiker\innen, erschafft Engum ein Werk, das mehr ist als die Summe seiner Teile. Besonders herausstechend sind die stimmlichen Beiträge von Kirsti Huke und Andreas Elvenes, die zwischen ätherischer Zerbrechlichkeit und geerdeter Wucht changieren.

Die Tracks wirken wie Kapitel eines dramaturgisch durchkomponierten Hörstücks – mal mit düsterem Sog, dann wieder mit fast filmischer Klarheit. Zwischen verstörender Rhythmik, dissonanten Gitarrenlinien und klanglicher Weite tun sich musikalische Welten auf, die sich nicht auf einen Durchlauf erfassen lassen. Still Quiet belohnt Wiederholtes Hören – und stellt dabei die innere Balance seiner Hörer auf die Probe.

Trotz der scheinbaren Ruhe des Albumtitels brodelt es unter der Oberfläche: Hier spricht die Musik nicht in lauten Gesten, sondern in fein gearbeiteten Spannungsmomenten, die zwischen Melancholie und kathartischer Wucht oszillieren. Und gerade weil The Soundbyte gängige Songstrukturen bewusst hinter sich lassen, entfaltet das Album eine eigentümliche Sogwirkung, die weit über Genregrenzen hinausreicht.

Unterm Strich: Still Quiet ist kein Album für nebenbei, sondern ein Gesamtkunstwerk mit Tiefgang – mutig, anders, groß.

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