Mit „Mosaic“ liefern ZOAHR ein heavy-düsteres Rockbrett zwischen Wüstenstaub und Selbstzweifel – ehrlich, roh und mit ordentlich Groove.

ZOAHR haben wieder zugeschlagen – und wie! Ihr neues Album Mosaic klingt, als hätte man Kyuss mit Stoner-Grunge fusioniert, ihnen eine ordentliche Portion Schwermut verabreicht und sie dann in einem Raum eingesperrt, bis der Vibe perfekt saß. Genau so ist Mosaic nämlich entstanden: live eingespielt, ohne Netz und doppelten Boden, dafür mit jeder Menge Druck und Spielfreude.

Die Band bleibt sich treu und setzt auf rohe Energie statt Studiozauberei. Die Songs wirken rau, lebendig und voller Ecken und Kanten – kein Wunder, dass das Ganze im Mai 2024 im französischen La Turbine Studio aufgenommen wurde. Die Mischung aus Desertrock, Heavyblues und Psychedelic wirkt wie ein zähflüssiger Strom aus Emotionen, Riffs und Reverb. 

Was Mosaic besonders macht, ist der Spagat zwischen brachialer Härte und atmosphärischer Tiefe. Trotz aller Wucht bleibt Raum für verspielte Instrumentalparts, Breaks, Hooks – alles in einem Soundgewand, das angenehm analog und ehrlich wirkt. In den Texten geht es ums Eingemachte: Leistungsgesellschaft, Selbstzweifel, Gier, Trauma – große Themen, die hier musikalisch seziert werden, ohne in Pathos oder Phrasen abzudriften.

Die neun Songs auf Mosaic sind keine Easy-Listening-Kost, aber wer auf schwere Gitarren, fuzziges Brummen und psychedelische Flächen steht, wird hier bestens bedient. Und live dürfte das Ganze noch mal eine Schippe mehr Eindruck machen. Gelegenheit dazu gibt’s genug:  

Tourdates:  
15.01. Hildesheim – Club VEB Kulturfabrik Loeseke  
17.01. Lüneburg – Rock Cafe Kasa  
18.01. Wesel – Barfly  
31.01. Zweibrücken – Erdgeschoss (Releaseparty)  
01.02. Nijmegen (NL) – De Onderbroek (mit Beehover)  
22.03. Mannheim – Altes Volksbad (mit No Man's Valley)  
11.04. Kassel – Kulturzentrum Karnak  
12.04. Göttingen – Juzi  
25.04. Antwerpen (BE) – Music City  
26.04. Trier – tba  

Fazit: Mosaic ist ein starkes Stück Musik, das dich mitnimmt, durchrüttelt und im besten Fall mit einem dumpfen Brummen im Bauch zurücklässt. Kein glattgebügelter Wüstentrip, sondern ein ehrlicher Brocken handgemachter Rockmusik. Dafür gibt’s verdiente 8 von 10 Punkten.

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