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Artist: Noisepickers

Album: The Earth Will Swallow The Sun

Label: Exile On Mainstream Records

VÖ: 21.03.2025

Mit DIY-Ethos, Wut im Bauch und Blues im Herzen kehren NOISEPICKER auf ihrem zweiten Album eindrucksvoll zurück.


Wenn sich zwei Menschen zusammentun, um Lärm zu machen, kann das in Chaos enden – oder in einem musikalischen Unikat wie The Earth Will Swallow The Sun. Sieben Jahre nach ihrem Debüt schieben Harry Armstrong und Kieran Murphy als NOISEPICKER ein zweites Album nach, das sich anhört, als hätte Tom Waits eine depressive Doom-Phase, während Jesus Lizard auf einer Feedback-Wolke surfen.

Armstrong, eine Art britischer Szene-Veteran mit beeindruckender Bandgeschichte, hat nicht nur alle Songs selbst geschrieben, sondern gleich auch das Recording und Mixing übernommen. Nicht im High-End-Studio, sondern – ganz im Sinne der Band – im Proberaum aufgenommen und in der heimischen Küche abgemischt. Was sich nach rustikaler Selbstüberschätzung anhören könnte, ist in Wirklichkeit ein Manifest des kompromisslosen DIY-Geistes, der NOISEPICKER so besonders macht.

Musikalisch passiert hier eine ganze Menge – Sludge, Doom, Noise, Shoegaze, Punk und Blues rammen sich gegenseitig die Ellenbogen in die Rippen. Aber statt zerfasert zu wirken, entwickelt das Album eine fast hypnotische Wucht. Die Riffs sind fett, die Drums roh, der Gesang wütend und gequält, ohne je in Klischees abzudriften. Statt Doom-Bombast gibt’s kantige Ehrlichkeit, statt Shoegaze-Melancholie einen Verstärker auf elf.

Inhaltlich geht es NOISEPICKER um mehr als bloß atmosphärischen Sound: Die Songs sind eine bittere Abrechnung mit Politik, Gesellschaft und dem Gefühl, jeden Tag ein Stück mehr den Verstand zu verlieren. Tracks wie Chew, The End Of The Beginning oder das furiose Lorraine In Blood liefern keine einfachen Antworten – aber sie schreien die richtigen Fragen raus.

Dass hier niemand versucht, besonders gefällig zu klingen, ist Teil des Konzepts. Und genau deshalb funktioniert The Earth Will Swallow The Sun so gut. Die rohe Produktion unterstreicht die Intensität, die DIY-Ästhetik macht die Songs greifbar und echt – nichts wirkt aufgeblasen oder glattgebügelt.

Diese Platte ist nichts für Schönhörer, aber ein Geschenk für alle, die Musik nicht als Produkt, sondern als Ausdruck von Haltung verstehen. Es ist Musik, die sich schmutzig anfühlt, nach Bier, Schweiß und echter Überzeugung riecht – und dabei trotzdem catchy und voller Energie bleibt. Und wenn man weiß, dass die beiden sogar mal für einen unbezahlten Gig nach Rügen gefahren sind, nur um „mit den richtigen Leuten am richtigen Ort“ zu sein, dann weißt Du, wie viel Herz hier drin steckt.

8.5/10
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