
Artist: JACK THE JOKER
Album: The Devil To Pay In The Backlands
Label: Frontiers Music s.r.l.
VÖ: 22.08.2025
Wenn der Sertão zum Sound wird – Jack The Joker und ihr wilder Prog-Trip
Jack The Joker verbinden progressive Metal-Wucht mit brasilianischer Seele – ihr Debüt „The Devil To Pay In The Backlands“ klingt nach Sand, Schweiß und Sinnsuche.
Manchmal reicht ein Gitarrenriff, um dich mitten in die staubige Weite des brasilianischen Sertão zu schleudern. Jack The Joker, fünf Jungs aus dem Nordosten des Landes, machen aus dieser Weite ein Klanguniversum: „The Devil To Pay In The Backlands“ ist kein gewöhnliches Progressive-Metal-Album – es ist ein Fiebertraum aus Hitze, Geschichte und rhythmischer Komplexität.
Was die Band abliefert, ist ebenso verspielt wie virtuos. Produzent Adair Daufembach (u. a. Angra) hat dem Debüt einen druckvollen, aber organischen Sound verpasst, der Raum lässt für die regionalen Einflüsse, die Jack The Joker so einzigartig machen. Denn zwischen den messerscharfen Riffs, der druckvollen Rhythmussektion und den vertrackten Breaks lugen plötzlich Klänge hervor, die an maracatu, forró oder baião erinnern – traditionelle Rhythmen aus dem Nordosten Brasiliens, geschickt in den metallischen Kontext eingebettet.
In Songs wie dem hypnotisch fließenden „XV“ – inspiriert von der Dürre von 1915 – treffen Trockenheit und Menschlichkeit aufeinander. Statt Pathos gibt’s poetische Verzweiflung, statt glatter Hochglanzproduktion das Gefühl, dass hier wirklich jemand etwas sagen will. Die Stimme von Raphael Joer trägt viel dazu bei: kraftvoll, emotional, manchmal zornig, manchmal sanft – immer echt.
„The Devil To Pay In The Backlands“ wirkt wie ein Konzeptalbum über Überleben und Widerstand, ohne dabei in theatralische Prog-Selbstverliebtheit zu kippen. Der Mix aus technischer Präzision, erzählerischer Tiefe und kultureller Verwurzelung macht das Werk zu einem der spannendsten Progressive-Metal-Debüts des Jahres. Zwischen den Zeilen rauscht die Trockenheit, zwischen den Takten brennt die Sonne, und irgendwo dazwischen erhebt sich ein neuer Klang aus Brasilien – roh, intelligent und leidenschaftlich.
Fazit:
Jack The Joker liefern mit „The Devil To Pay In The Backlands“ ein Debüt, das Kopf und Körper gleichermaßen fordert – ein Soundtrack für all jene, die glauben, dass Progressive Metal mehr sein darf als reine Technik. Bewertung: 8/10
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