- Artist: We Fog
- Album: Sequence
- Label: self released
- VÖ: 11.10.2024
We Fogs neues Album "Sequence" führt Post/Noise-Rock in düstere Gefilde, indem es Liebe in all ihren widersprüchlichen Facetten thematisiert.
Mit "Sequence" zeigt We Fog, dass sie seit ihrem Debüt "Float" aus dem Jahr 2017 einen beachtlichen Sprung gemacht haben. Das Album ist kein leicht verdaulicher Liebesbrief an die schönen Seiten der Zuneigung, sondern eher ein wütendes Tagebuch über die widersprüchliche Natur der Liebe. Von bedingungsloser Vergebung in "A Father’s Love" bis hin zur ironischen Tragik in "Kind Warrior" - die Band zeigt, wie schmal der Grat zwischen Liebe und Zerstörung sein kann.
Was "Sequence" besonders stark macht, ist seine raue, ungefilterte Energie. Die Zusammenarbeit mit dem Produzenten Amaury Cambuzat verleiht dem Album einen Hauch von 90er-Noise-Rock, ohne jedoch veraltet zu klingen. Es sind die feinen, nuancierten Arrangements, die die harten Riffs und die dröhnenden Bässe mit einer unerwarteten Tiefe versehen. Man spürt, dass die Band genau weiß, was sie will: Emotionen ungeschönt und unverfälscht einfangen.
Trotz all der Wucht und Wut in den Songs verliert das Album nie den roten Faden. Die Texte von Donato Fusco sind roh, poetisch und manchmal fast schon brutal ehrlich, während Giulio Corradi und Victor Bittencourt die rhythmische Basis mit Präzision und Leidenschaft liefern. Dennoch kann man sich nicht des Gefühls erwehren, dass einige Tracks etwas straffer hätten sein können – hier und da verlieren sich die Songs ein wenig in ihrer eigenen Dramatik.
Insgesamt bietet "Sequence" eine interessante Weiterentwicklung im Klang der Band. Es ist eine düstere, intensive Auseinandersetzung mit der Liebe, die jedoch nicht für jeden leicht zugänglich ist. Wer sich auf das Album einlässt, wird aber mit einer intensiven, ehrlichen und manchmal verstörenden Reise belohnt.
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