The Pineapple Thief: Ein Rückblick auf ihre kreative Reise – "Last To Run" EP im Rampenlicht

  • Artist: The Pineapple Thief
  • Album: Last To Run
  • Label: Kscope/Edel
  • VÖ: 08.11.2024

Die neue EP "Last To Run" von The Pineapple Thief bietet progressive Rockmomente mit Tiefgang und überzeugt mit bislang unveröffentlichten Tracks.


Mit "Last To Run" liefert The Pineapple Thief eine EP ab, die nahtlos an den Erfolg ihres Albums "It Leads To This" anschließt – und das auf hohem Niveau. Die fünf Tracks, die aus den gleichen Sessions stammen, aus denen das Chart-stürmende Album hervorging, zeigen eine neue Facette der britischen Band und lassen vermuten, dass im kreativen Schmelztiegel noch viel mehr steckte, als wir im Frühjahr 2024 gehört haben. Und doch geht "Last To Run" über den klassischen EP-Charakter hinaus: Es ist kein bloßer „Rest“, sondern ein eigenständiges Werk voller Energie, Sehnsucht und musikalischer Raffinesse.

Direkt beim ersten Track, „All Because Of Me,“ wird klar: Hier hat Bruce Soord sich nicht mit halben Sachen zufriedengegeben. Die Songs auf dieser EP scheinen weniger eine Zweitverwertung als vielmehr eine zweite Chance zu sein – eine Chance, den in den Album-Sessions entstandenen Ideen eine neue Tiefe und vielleicht auch ein eigenes Leben zu geben. Das Titelstück „Last To Run“ zieht sich über 6:42 Minuten und ist ein emotionaler Kern, in dem melancholische Gitarren und verzweifelte Lyrics ein kleines Kunstwerk erschaffen. Die Lyrics, die introspektiv und doch zugänglich sind, sprechen von Kämpfen und Einsamkeit – Themen, die Soord meisterlich zu einer bewegenden Erfahrung verdichtet.

Es ist bemerkenswert, wie homogen sich die Tracks trotz ihrer „Nachzügler“-Position in das Werk von The Pineapple Thief einfügen. „Election Day“ bringt eine leicht politische Note, ohne direkt aufdringlich zu wirken. Auch wenn hier die Wut in einer eher unterdrückten Art und Weise durchklingt, gibt es dem Track eine gewisse Dringlichkeit, die fesselt. Der Band gelingt es, Atmosphäre und emotionale Spannung aufzubauen, ohne in Pathos oder Klischees zu verfallen. Die Tracks wirken weniger wie „Outtakes“ als vielmehr wie eine neue Perspektive auf die ohnehin starken Songs des Albums.

Ein weiteres Highlight ist „The World To Me“ – ein Liebeslied, das mit schrägen Harmonien überrascht und dennoch absolut stimmig ist. Hier blitzt die Experimentierfreudigkeit der Band auf, die den Progressive Rock für seine Fans immer spannend hält. Mit „No Friend Of Mine“ wird das ganze abgerundet: ein nachdenklicher Track, der den Hörer ruhig und doch nachdenklich in die Realität zurückentlässt.

Natürlich ist auch die Tour ein nicht unwichtiger Bestandteil der EP-Promotion. Ab dem 14. November werden The Pineapple Thief ihre neuen und alten Songs in Nordamerika präsentieren – von Atlanta bis Mexiko-Stadt. Wer also die EP liebt, sollte sich einen der Auftritte vormerken. Und für die Fans in Europa gibt es auch gute Nachrichten: Ab März 2025 geht es weiter nach Deutschland, Frankreich, Italien, Skandinavien und darüber hinaus. Die Band bleibt also kein reiner „Studio-Act“, sondern gibt ihren Anhängern die Möglichkeit, diese Songs live zu erleben.

Insgesamt bietet "Last To Run" eine knappe, aber tiefgehende Erfahrung, die den Prog-Rock-Geist der Band auf den Punkt bringt. The Pineapple Thief beweisen einmal mehr, dass sie ihren kreativen Prozess nie stoppen, sondern stets auf der Suche nach neuen Horizonten sind – 9/10 Punkten für eine EP, die mehr ist als nur eine Sammlung von Bonus-Tracks.

9/10
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