Mit „Vicious Mind“ schlagen The Birch eine neue Seite auf – dunkler, wuchtiger, aber immer noch durchzogen vom psychedelischen Glanz vergangener Jahrzehnte.

The Birch aus Quedlinburg haben sich mit ihrem zweiten Studioalbum Vicious Mind ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: den Spagat zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu meistern – und das gelingt ihnen erstaunlich gut. Das Trio nimmt die Essenz klassischer Psychedelia, verpasst ihr ein modernes Facelifting und zieht dich dabei mit einem unerschütterlichen Groove in seine eigene, farbenprächtige Welt.

Die Reise beginnt mit einem ordentlichen Adrenalinschub. Wuchtige Riffs, dichte Hammond-Teppiche und ein stoischer Beat treiben das Album voran, als hätte jemand den Geist von 1972 in ein Tesla-Armaturenbrett geladen. Seite A – metaphorisch gesprochen – zeigt die dunklere, introspektive Seite des Banduniversums: Schwermut trifft auf hypnotische Wiederholungen, die sich in hallgetränkten Gitarren und Basslinien verlieren.

Doch Vicious Mind bleibt kein Trip in die Vergangenheit. Die Birch-Jungs wissen, wann sie den Rückspiegel loslassen müssen. Die zweite Hälfte, aufgenommen unter der Sonne von Miami Beach, öffnet sich in Richtung Classic Rock, mit twangigen Gitarren, einem Hauch von Ragtime am Piano und einer Leichtigkeit, die an staubige Wüstenstraßen erinnert. Besonders hervorzuheben ist Downpour, das mit seinem feinen Streichersatz einen völlig neuen Akzent in das bisherige Klangbild der Band setzt.

Was Vicious Mind spannend macht, ist seine Haltung: Retro darf hier schmutzig sein, aber niemals angestaubt. The Birch zeigen, dass Psychedelic Rock 2025 noch längst nicht im Museum angekommen ist – sondern mit Wucht, Witz und Wärme weiterlebt. Ein Album, das dich gleichermaßen in Ekstase versetzt und zum Nachdenken bringt.

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