Teho Teardo & Blixa Bargeld zeigen mit "Christian & Mauro", dass sie auch nach fast acht Jahren Pause innovativ und persönlich bleiben.

Nach fast acht Jahren melden sich Teho Teardo und Blixa Bargeld mit einem Album zurück, das nicht nur den Horizont der Experimental- und Avantgarde-Szene erweitert, sondern auch eine ganz persönliche Ebene erreicht. „Christian & Mauro“ mag auf den ersten Blick wie ein freundlicher Gruß erscheinen, aber das Werk ist weit mehr als nur ein Namensspiel. Die beiden Künstler greifen tief in die Trickkiste der musikalischen Vergangenheit und machen klar, dass sie keine Scheu davor haben, auch Jahrhunderte alte Kompositionen wie die Passacaglia „Bisogna Morire“ aus dem 17. Jahrhundert in ein völlig neues Licht zu rücken.

Mit einem breiten Arsenal an Instrumenten und Klängen, die teils mythische Züge tragen, entsteht ein Werk, das weniger einem klassischen Album als vielmehr einem akustischen Abenteuer gleicht. Jeder Song führt einen Umweg ein, jeder Ton scheint eine Chiffre zu sein, die es zu entschlüsseln gilt. Besonders beeindruckend ist die Art, wie sie Klang und Geräusche zu einer transversalen Einheit verschmelzen. Egal ob Starkregen oder Menschenentsafter – man weiß nie genau, was als Nächstes kommt, aber genau das ist die Stärke dieses Albums.

Das Duo zieht mühelos Brücken zwischen Rom und Berlin, Vergangenheit und Gegenwart, Barock und Moderne. Die Produktion von Teho Teardo, Blixa Bargeld und Boris Wilsdorf verleiht dem Album eine Klarheit, die dem teils chaotischen Mix der Stile entgegenwirkt. Wer sich darauf einlässt, wird belohnt – und das mit einem Album, das mehr als nur eine weitere Sammlung von Songs ist. „Christian & Mauro“ ist eine Hommage an die Kunst, den Mut, das Bekannte loszulassen und sich dem Unbekannten zu stellen.

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