Mit „Cosmic Mother“ liefern GIANT HAZE ein Debüt ab, das Stoner Rock, Grunge und Wüstenhitze mit ordentlich Druck vereint.

Manchmal braucht es keine Wüste, um Desert Rock zu machen – Kiel reicht offenbar völlig. GIANT HAZE, ein Quartett aus der norddeutschen Hardcore- und Stoner-Szene, treten mit „Cosmic Mother“ den Beweis an, dass auch fernab von Joshua Tree ordentlich Staub aufgewirbelt werden kann. Was als Kyuss-Tribute begann, ist längst zu einer eigenen Klangexplosion herangereift – irgendwo zwischen Grunge-Schramme, Wüsten-Psych und kantiger Alternativ-Härte.

Der Sound ist dabei so ehrlich wie der Schweiß auf einem Clubgig ohne Klimaanlage. Keine digitalen Spielereien, keine Amp-Simulation – hier wurde noch richtig mikrofoniert, gedrummt und gezerrt. Schlagzeug und Bass live an einem Tag eingespielt – das hört man. Es groovt, pumpt und schiebt mit einer Energie, die direkt aus der Jam-Session zu kommen scheint. Der Mix von Ulf Nagel sorgt für die nötige Balance zwischen Druck und Atmosphäre – staubtrocken, aber nie eindimensional.

Das Songwriting pendelt zwischen straighter Grunge-Ästhetik und fuzzigem Stoner-Drive, gespickt mit melodischen Ausflügen und gelegentlichen psych-rockigen Höhenflügen. Über allem schwebt der variable Gesang, mal roh und treibend, mal warm und fast schon hymnisch – ein echtes Pfund, das dem Album emotionale Tiefe und Charakter verleiht. Die Band versteht es, dem Genre ihre eigene Note zu verpassen, ohne dabei in Beliebigkeit zu verfallen.

„Cosmic Mother“ ist vielleicht keine Revolution, aber ein verdammt solides Statement mit Eiern, Groove und einer Menge Herzblut. Wer auf Bands wie Fu Manchu, Kyuss oder die Misfits mit extra Schub steht, bekommt hier ordentlich was auf die Ohren – ohne Schnickschnack, aber mit maximaler Wucht.

Tourdaten:
Aktuelle Tourtermine für GIANT HAZE werden in Kürze über die offiziellen Bandkanäle bekanntgegeben. Für ein Live-Erlebnis zwischen Sandsturm und Soundwand solltest du auf jeden Fall die Augen offen halten.

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