Sinnery - Black Bile

  • Artist: Sinnery
  • Album: Black Bile
  • Label: Exitus Stratagem Records
  • VÖ: 16.09.2022

Im vergangenen Februar gab es für die israelischen Thrasher Sinnery ein besonderes Konzert: ein Auftritt in ihrem Heimatort zur Unterstützung ihrer Album-Release-Show "Black Bile" in einem der legendärsten Clubs von Tel Aviv, "The Barby", auf der bereits ihre Helden wie Anthrax, Kreator und Behemoth die Bühne betraten. Einer der Songs, der bei der Performance der Band besonders auffiel, war "Sever", und sie fanden, dass das aufgenommene Video würdig ist, es mit ihren internationalen Fans zu teilen.

"Die Reaktion des Publikums auf die Live-Performance von 'Sever' war besser, als wir uns je vorgestellt hatten. Wir haben bald neue Musik am Start und wir dachten, dass wir mit diesem Video das Kapitel 'Black Bile' für die Band abschließen sollten, wo es nur wir und unsere Fans, die AntiTribe, zusammen sind." sagt Sänger/Gitarrist Alaon Karnieli.

Sinnerys Album "Black Bile" repräsentiert eine Reise für die israelischen Thrasher. Es ist der Soundtrack zu ihrer Erkenntnis über das Schlimmste in sich selbst und wie man besser sein kann. Es ist ein Katalysator für Wachstum und den Abschied von dem harten Kapitel in ihrem Leben, das das Album beeinflusst hat. Um dieses modernen Thrash-Metal-Album zu kreieren, tauchten sie tief in ihre Gedanken ein und zogen alles heraus, was sie sich schlecht fühlen ließ, depressiv oder ähnliches, verpackten es in Blast-Beats und jaulenden Solos und servieren es nun für alle zum Genießen. Sie erweitern ihre Aussage darüber, wie das Album entstanden ist:

"Während wir das Album schrieben, verstanden wir die Kraft, die wir haben, wenn wir diese negative Energie für Gutes einsetzen. Es geht nicht darum, negative Energie durch positive zu ersetzen, das ist nicht möglich, denn wir sind, wer wir sind. Es geht vielmehr darum, die negative Energie zu nutzen, um etwas Gutes hereinzulassen. Musikalisch versuchten wir, die Songs diese Themen klanglich widerspiegeln zu lassen, indem wir es schwer und hart wie einen Wutanfall hielten, wie jemand, der ausflippt, wenn er sich wie nichts fühlt. Es gibt langsamere und schnellere Momente, es ist alles Teil der Achterbahn, die es ist, am Leben zu sein in dieser Zeit."

Im Vergleich zum ersten Album "A Feast of Fools", das komplett von Sänger/Gitarrist Alon Karnieli geschrieben wurde, als er etwa 16-17 Jahre alt war, ist "Black Bile" nicht so roh wie das erste Album. Es ist raffinierter und komplizierter, aber auch brutaler, mit mehr extremen Einflüssen.

Sinnery versichert den Fans, dass es nicht so lange auf das nächste Album warten wird, da sie das Gefühl haben, ihre Schreibfähigkeiten geschärft zu haben und bereit sind, wieder ins Studio zu gehen und ihre Seelen auszuschütten. Sie sind begierig darauf, dass die Leute die Energie der Songs spüren und beim Headbangen oder Moshen loslassen.


Das Album zeigt eine große stilistische Vielfalt und Dynamik. Es beginnt mit dem Opener "The Burning", einem schnellen und energiegeladenen Song, der das Album perfekt einleitet. Der Titeltrack "Black Bile" ist ein weiterer starker Song, der durch seine eingängige Melodie und seinen kraftvollen Refrain besticht. "Who Will Be Eaten First" ist ein kurzes, aber brutales Lied, das in nur zweieinhalb Minuten alles gibt, was es hat.

"Sever" ist zweifellos einer der stärksten Tracks des Albums. Der Song beginnt mit einem ruhigen, atmosphärischen Intro und baut sich dann langsam zu einem mächtigen Thrash-Metal-Stück auf. Der Refrain ist sehr eingängig und wird live sicherlich für eine riesige Mitsingaktion sorgen. Die Gitarrensoli sind atemberaubend und verleihen dem Song eine zusätzliche Intensität. Es ist leicht zu verstehen, warum die Band sich entschieden hat, ein Live-Video von diesem Song zu veröffentlichen.

"Anti Tribe" ist ein weiterer starker Song, der durch seine abwechslungsreichen Riffs und das eingängige Gitarrensolo besticht. "Mouthful of Nails" ist ein weiterer Höhepunkt des Albums, der durch seine treibende Rhythmussektion und den kraftvollen Gesang beeindruckt. "Hanged from the Sun" ist ein düsterer, langsamer Song, der durch seine Atmosphäre und seine Texte hervorsticht.

"Bleak" und "Here Below" sind zwei weitere starke Tracks, die durch ihre eingängigen Riffs und Refrains bestechen. Das Album endet mit "Holes", einem fast siebenminütigen Epos, das alle Elemente von Sinnerys Musik vereint.

Insgesamt ist "Black Bile" ein beeindruckendes Album, das sowohl textlich als auch musikalisch stark ist. Die Band hat es geschafft, ihre persönlichen Erfahrungen und Emotionen in die Songs zu packen und dabei einen modernen, aber dennoch klassischen Thrash-Metal-Sound zu schaffen. Die Produktion ist sauber und kraftvoll, was dem Album einen zusätzlichen Punch verleiht. Sinnery hat mit "Black Bile" definitiv ein Album geschaffen, das sich vor den Großen des Genres nicht zu verstecken braucht.

8/10

 



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