Fuzz, Doom und ein Hauch Wahnsinn – Gentle Beast servieren mit „Vampire Witch Reptilian Super Soldier … From Outer Space“ eine schwere, aber lohnende Kost. 

Mit einem Albumtitel, der klingt wie eine Mischung aus Sci-Fi-B-Movie und Verschwörungstheorie-Stammtisch, bleiben Gentle Beast ihrer Linie treu: massiver Stoner-Rock mit viel Fuzz, dicken Riffs und einer gehörigen Prise Humor. Wer hier ein albernes Gimmick-Projekt erwartet, irrt gewaltig – denn trotz der verspielten Lyrics liefern die Basler eine ernstzunehmende, druckvolle Klangwand ab.  

Von der ersten Sekunde an dröhnt „Vampire Witch Reptilian Super Soldier … From Outer Space“ mit einer Mischung aus erdigen Desert-Rock-Grooves, doomigen Soundflächen und spacigen Melodien. Die Gitarren sägen hypnotisch, der Bass legt tiefe Wellen unter die Tracks, und die Vocals gleiten von sphärisch-verhallt bis kräftig-dreckig. Das Songwriting spielt geschickt mit den Genre-Klischees, ohne in abgedroschene Pfade abzurutschen – eine Gratwanderung, die die Band mit hörbarer Leichtigkeit meistert.  

Inhaltlich bewegt sich die Platte zwischen augenzwinkernden Geschichten über Mammuts, Hexen und kosmische Voodoo-Maschinen und ernsteren Themen wie der Leistungsgesellschaft oder dem Klimawandel. Diese Mischung aus Trash-Ästhetik und Tiefgang macht das Album spannend und vielseitig. Es mag nicht jedes Riff die Innovationsbombe zünden, aber die Gesamtstimmung passt: Ein Soundtrack für verrauchte Roadtrips durch endlose Wüstenlandschaften oder vernebelte Kellerkneipen.  

Insgesamt ist „Vampire Witch Reptilian Super Soldier … From Outer Space“ ein würdiger Nachfolger des Debüts, das erneut zeigt, dass Gentle Beast mehr sind als nur eine weitere Stoner-Rock-Kapelle mit Retro-Faible. Die Produktion ist satt, die Songs haben Charakter, und der Humor nimmt nichts von der musikalischen Wucht. Es bleibt zwar noch Luft nach oben, aber wer sich gerne in fuzzigen Klangwelten verliert, kommt hier definitiv auf seine Kosten.  

Ein schwer groovender Stern am Stoner-Rock-Himmel 

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