- Artist: Electric Wizard
- Album: Black Magic Rituals And Perversions Vol. 1
- Label: Spinefarm Records
- VÖ: 13.12.2024
Die Doom-Legenden Electric Wizard liefern mit „Black Magic Rituals And Perversions Vol. 1“ einen rohen und apokalyptischen Live-Soundtrack.
Electric Wizard haben es wieder getan: Sie haben ein Album geschaffen, das klingt, als wäre es direkt aus einem düsteren, kerzenbeleuchteten Ritualkeller entsprungen. „Black Magic Rituals And Perversions Vol. 1“ ist weniger ein Album als eine Erfahrung – roh, wild und bedrohlich wie ein verlorenes Rehearsal-Tape aus den 70ern, das jemand zufällig in einer staubigen Truhe auf dem Dachboden gefunden hat.
Die Tracks, aufgenommen ohne Publikum und technische Spielereien, strotzen vor Energie. Hier ist nichts geschönt, nichts geglättet – und genau das macht es so spannend. Die Band spielt mit einer Intensität, die fast greifbar ist: Du kannst förmlich die Schweißperlen spüren, die beim Headbangen durch den Raum fliegen. Dabei setzen sie auf analoge Technik und bewusst „schäbige“ Mikrofone, um einen Klang zu erzeugen, der an frühe Black-Metal-Demos erinnert.
Der Opener „Dopethrone“ ist ein tonnenschwerer Einstieg, der dich sofort in den Bann zieht. Klassiker wie „Witchcult Today“ und „Funeralopolis“ wirken live noch roher und unbändiger als in den Studioaufnahmen, während „Satanic Rites Of Drugula“ mit seinen unheimlichen Melodien fast schon zum Soundtrack eines Horrorfilms avanciert. Die Band ist sich ihrer Stärken bewusst: Unberechenbarkeit, Atmosphäre und eine erdrückende Präsenz.
Frontmann Jus Oborn beschreibt die Sessions als kathartisches Experiment – und das hört man. Der Vergleich mit Motörheads „No Sleep 'til Hammersmith“ oder Kiss‘ „Alive!“ ist nicht weit hergeholt, aber die Atmosphäre hier ist ungleich finsterer. Es ist, als ob man Zeuge eines geheimen Konzerts wird, das niemals für die Öffentlichkeit bestimmt war.
Besonders beeindruckend ist die Dynamik zwischen den Bandmitgliedern. Ohne Overdubs und digitale Nachbearbeitung kommt die rohe Chemie zwischen den Musikern zur Geltung, und man wird daran erinnert, warum Live-Musik eine unersetzliche Kraft hat. Hier spürt man, was Doom ausmacht: Schwere, Atmosphäre und die unerschütterliche Hingabe zur Dunkelheit.
Für Fans des Genres ist „Black Magic Rituals And Perversions Vol. 1“ ein Muss. Electric Wizard zeigen, dass sie nicht nur Meister des Studio-Dooms sind, sondern auch live einen Sound kreieren können, der Gänsehaut und Begeisterung zugleich auslöst. Ein kompromissloses Album, das die Essenz des Doom einfängt und dabei doch völlig zeitlos wirkt.
Tourdaten:
- 17.12.2024 – London, Roundhouse
- 19.12.2024 – Berlin, Columbia Theater
- 21.12.2024 – Paris, Le Trianon
- 23.12.2024 – Amsterdam, Paradiso
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