
Artist: aron!
Album: cozy you (and other nice songs)
Label: Verve Records / Universal Music
VÖ: 06.06.2025
Retro-Vibes mit Herz und Hirn: aron! bringt den Jazz ins Jetzt
Mit Charme, Chuzpe und Crooner-Stimme mixt aron! auf seinem Debüt „cozy you“ Jazz, Nostalgie und Zeitgeist zu einem warmen Sound-Cocktail.

Es braucht schon eine gute Portion Selbstbewusstsein, um sich als 21-Jähriger mit Ausrufezeichen zu schreiben. Aber bei aron! passt’s: Der junge Amerikaner aus Charlotte, North Carolina, spielt sich mit seiner Debüt-EP „cozy you (and other nice songs)“ direkt in die Herzen derjenigen, die glauben, dass Jazz auch in Jogginghose cool klingen darf. Seine sechs Songs wirken wie musikalische Polaroids aus einer Zeit, die nie ganz war und doch irgendwie vertraut ist – analog im Geist, digital im Ohr.
Stilistisch verneigt sich aron! vor den Croonern vergangener Tage – Nat King Cole, Sinatra, vielleicht sogar ein Hauch Chet Baker – aber ohne Staubschicht: Seine Songs sind kurz, knapp, charmant und klingen wie TikTok-gefilterte Hollywood-Classics, nur ohne Filter. Die Melodien sind warm, die Arrangements unaufgeregt clever, die Texte persönlich, aber nie kitschig. Besonders schön: dass seine Kompositionen bei aller Retro-Verliebtheit nie ins Belanglose kippen.
Produziert hat aron! selbst, was angesichts des geschmeidigen Sounds überrascht. Da sitzt jeder Einsatz, jeder Break atmet, als hätte er ein halbes Jahrhundert Jazzgeschichte inhaliert. Unterstützt von einer jungen, spielfreudigen Band (unter anderem mit Zach Levine an den Drums und Nolan Slate an Klarinette und Saxofon) entsteht ein Klangbild, das den Swing der Fünfziger mit der Melancholie heutiger Bedroom-Pop-Barden verbindet. Klar, ein paar Stellen könnten etwas mehr Biss vertragen, aber hey – das hier ist „cozy you“, nicht „edgy you“.
Besonders auffällig ist arons Gespür für Timing – musikalisch wie emotional. Kein Song zu lang, keiner zu aufdringlich. Es fühlt sich an, als würde man zufällig in einem kleinen New Yorker Jazzclub landen, wo plötzlich ein junger Typ mit Akustikgitarre die Bühne betritt und einfach echt ist. Und das ist vermutlich der größte Trumpf: aron! wirkt nie bemüht, sondern so, als hätte er seine Musik genauso für sich geschrieben – und freut sich einfach, dass wir zuhören.
Dass Verve Records, das legendäre Jazzlabel, ihm gleich einen Vertrag angeboten hat, spricht Bände. Und dass John Mayer öffentlich Fan ist, ebenso. Mit seiner Mischung aus Vintage-Pop, Jazz und Singer-Songwriter-Feingefühl dürfte aron! noch so einige Playlists (und Herzen) erobern – nicht nur bei Gen Z.
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