Reject The Sickness liefern zum 15. Bandjubiläum ein wuchtiges Metal-Manifest, das Härte, Atmosphäre und Wut in sich vereint.

Es gibt Jubiläen, die feiert man mit einem Blumenstrauß. Und dann gibt es Signs of the End, den akustischen Knüppel aus dem Hause Reject The Sickness. 15 Jahre nach Bandgründung lassen die Belgier keinen Zweifel daran, dass sie noch lange nicht am Ende sind – auch wenn der Albumtitel anderes suggeriert.

Die Scheibe wirkt wie ein destilliertes Konzentrat aus allem, was die Band ausmacht: rhythmischer Death Metal, fiese Riffs, klirrende Atmosphäre, klug gesetzte Melodien und Texte, die mit dem Skalpell in die tiefsten Abgründe der Psyche schneiden. Frontmann Guy Vercruysse weiß als Sozialarbeiter, wovon er singt – und das merkt man. Die Lyrics erzählen vom Überlebenskampf im Schatten vernachlässigter Kindheiten, von innerer Wut, der Sehnsucht nach Rache – und vom Scheitern in einer kalten Welt.

Musikalisch gibt’s keine halben Sachen: Die Produktion knallt, die Gitarren sägen, das Schlagzeug treibt – und zwischendurch öffnen sich atmosphärische Black-Metal-Wolken, die den ohnehin düsteren Sound in apokalyptische Höhen hieven. Alles wirkt präzise und brutal zugleich. Dabei haben sich Reject The Sickness hörbar weiterentwickelt: Signs of the End ist kantiger, reifer, wütender – aber auch zugänglicher.

Bemerkenswert ist, dass die Band den Sprung in die völlige Labelunabhängigkeit gewagt hat. Mit Sonic Rendezvous als Vertriebspartner und DIY-Mentalität zeigen sie nicht nur musikalisch, sondern auch unternehmerisch Zähne. Und das Ergebnis gibt ihnen recht: Das Album überzeugt durch Konsequenz, Energie und eine deutlich spürbare kreative Freiheit.

Mit Signs of the End liefern Reject The Sickness das beste Geburtstagsgeschenk an sich selbst – und an alle, die Metal nicht als bloße Genreübung, sondern als existenziellen Befreiungsschlag verstehen.

Tourdaten:
Im Herbst 2025 geht die Band auf große Europatour. Geplant sind Konzerte in Belgien, Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und Österreich. Genaue Termine werden zeitnah über die Bandkanäle bekanntgegeben.

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