
Artist: Sex Pistols
Album: Live In The U.S.A. 1978: Atlanta 5th January, South East Music Hall
Label: Universal Music
VÖ: 28.02.2025
Punkig, roh, historisch: Die Sex Pistols live in Atlanta 1978
Rumpelig, wild und völlig ungeschönt: Die Sex Pistols liefern mit „Live In The U.S.A. 1978“ ein rauschendes Zeitdokument auf rotem Vinyl.

Man hört es knacken, rumpeln und scheppern – aber genau das macht den Reiz dieser Aufnahme aus. „Live In The U.S.A. 1978: Atlanta 5th January“ ist keine audiophile Delikatesse, sondern ein raues Stück Musikgeschichte, das so rot leuchtet wie das Vinyl, auf dem es erscheint. Die Sex Pistols klingen hier so lebendig und wütend wie eh und je – und gleichzeitig auch ein bisschen so, als ob sie gleich auseinanderfallen. Kein Wunder: Dieses Konzert markiert den Anfang vom Ende der Band, die nur elf Tage später in San Francisco ihr letztes gemeinsames Konzert spielen sollte – bevor sie sich erst Jahre später als Liveband wieder zusammenraufen.
Was bleibt, ist ein ungeschminkter Mitschnitt ihres Atlanta-Gigs, der mit Klassikern wie „God Save The Queen“, „Anarchy In The UK“ oder „Pretty Vacant“ das Herz jedes Punk-Fans höherschlagen lässt – oder zumindest schneller stolpern. Die Setlist ist endlich vollständig und in der richtigen Reihenfolge zu hören, was allein schon Sammlerherzen höher schlagen lässt. Klar, die Klangqualität schwankt zwischen authentisch und „klingt wie durch ’ne Blechdose“, aber mal ehrlich: Wer hier Hochglanz erwartet, hat das Punkprinzip nicht verstanden.
„Live In The U.S.A. 1978“ ist kein Meilenstein der Tonkunst, aber ein wichtiges, weil ehrliches Dokument. Es zeigt eine Band kurz vorm Implodieren, eine Tour ohne Rückhalt von Management oder Label, und ein Amerika, das mit der britischen Punkwelle nicht so recht wusste, wohin. Und genau deswegen lohnt sich ein Blick – oder besser: ein Hinhören.
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