- Artist: Haven Of Echoes
- Album: Memento Vivere
- Label: Construction Records
- VÖ: 20.09.2024
Haven Of Echoes präsentieren mit „Memento Vivere“ ein Album, das anspruchsvolles Songwriting mit emotionalen Themen und innovativen Klängen vereint.
Haven Of Echoes sind zurück und bringen mit „Memento Vivere“ ein zweites Album, das die Hörer sowohl in die Tiefe als auch in die Höhe katapultiert. Die beiden Musiker Paul Sadler und Andreas Hack, bekannt aus Bands wie Spires und Frequency Drift, vereinen ihre Kräfte, um ein klangliches Erlebnis zu schaffen, das gleichsam anspruchsvoll wie zugänglich ist.
Das Album widmet sich der Vergänglichkeit und dem Konzept der Existenz, und schon beim ersten Track, „Non Sum – Non Curo“, wird klar, dass hier keine halben Sachen gemacht werden. Sadler liefert Gesangslinien, die von sanften Melodien bis zu dramatischen Ausbrüchen reichen, und seine Texte laden zum Nachdenken ein. Hier wird das philosophische Thema der Epikureismus in ein musikalisches Gewand gehüllt, das einem den Atem raubt.
Besonders eindrucksvoll ist die Zusammenarbeit mit der E-Harfenistin Nerissa Schwarz, deren Beiträge dem Album eine einzigartige Dimension verleihen. Tracks wie „Ad Infinitum“ überzeugen durch überraschende Harmonien und eindringliche Melodien, während „It Walks Among Us“ durch seine düstere Dichte besticht und uns dazu einlädt, die vergängliche Natur des Lebens in einem anderen Licht zu betrachten. Hier schafft es das Duo, mit verschiedenen Stimmungen und dynamischen Wendungen zu spielen, ohne dabei den roten Faden aus den Augen zu verlieren.
„Assimilation“ hingegen zeigt, was das Album ausmacht: Eingängige Refrains und progressive Elemente, die perfekt aufeinander abgestimmt sind. Es ist der Mikrokosmos des Gesamtwerks, der melancholische und optimistische Untertöne miteinander verwebt. Die Frage nach der Sinnhaftigkeit unseres Daseins wird hier greifbar und lässt den Hörer mit einem Gefühl der Dringlichkeit zurück.
Insgesamt gelingt Haven Of Echoes mit „Memento Vivere“ ein Album, das nicht nur musikalisch, sondern auch emotional fordert. Es vereint komplexe Strukturen und tiefgründige Texte, ohne in Unzugänglichkeit zu verfallen. Die gelungene Balance zwischen Virtuosität und eingängiger Melodieführung macht dieses Werk zu einem Erlebnis, das sich nachhaltig im Gedächtnis festsetzt. Für all das gebührt „Memento Vivere“ eine wohlverdiente 8 von 10.