Mit „Greetings From Your Hometown“ feiern die Jonas Brothers 20 Jahre Bandgeschichte – und zeigen, dass Pop mit Herz und Hochglanz immer noch funktioniert.

Zwei Jahrzehnte Popgeschichte in einem Album zu bündeln, ist kein leichtes Unterfangen – doch genau das versuchen die Jonas Brothers mit Greetings From Your Hometown. Das Trio aus New Jersey feiert sein 20-jähriges Jubiläum nicht mit Rückschau, sondern mit einem klaren Blick nach vorn: produziert auf Hochglanz, radiotauglich bis ins Detail und voller Melodien, die sich sofort im Ohr festsetzen.

Der Sound: vertraut und dennoch modern. Man spürt die Routine von Millionen verkaufter Alben, aber auch den Versuch, nach Jahren des Erfolgs einen neuen Ton zu finden. Tracks wie „Love Me To Heaven“, von Hit-Maschine Justin Tranter mitgeschrieben, glänzen mit funkelnden Synths und klassischem Sommerpop-Drive. Auch „I Can’t Lose“ und „No Time To Talk“ tragen den typischen Jonas-Signatur-Sound – zwischen funkiger Leichtigkeit, sanftem R’n’B-Vibe und dieser unverschämten Eingängigkeit, die sie berühmt gemacht hat.

Doch Greetings From Your Hometown ist mehr als nur ein Pop-Album – es ist ein Rückblick auf ihre musikalische DNA. Der Titelsong etwa spielt augenzwinkernd mit der eigenen Geschichte, während ruhigere Momente wie „When You Know“ zeigen, dass die Brüder inzwischen mehr als nur Teenie-Idole sind. Ihre Stimmen klingen gereifter, die Produktion ist opulent, aber nie überladen.

Was dem Album ein wenig fehlt, ist Überraschung. Es klingt zu perfekt, zu kalkuliert – fast so, als wollten die Jonas Brothers lieber auf Nummer sicher gehen, statt sich neu zu erfinden. Trotzdem: Wer Pop auf höchstem Niveau liebt, wird hier bestens bedient. Die Band liefert das, was sie am besten kann – Feelgood-Hymnen mit Familienanschluss.

Unterm Strich ist Greetings From Your Hometown ein charmantes Jubiläumsalbum: professionell, eingängig und emotional – aber mit leichtem Risiko-Defizit. Für Fans ein Muss, für alle anderen eine sommerliche Einladung in die gepflegte Komfortzone des Mainstream-Pop.

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