Perfect Plan liefern mit „Heart Of A Lion“ eine Rückkehr zu ihren AOR-Wurzeln. Starke Melodien, aber wenig Überraschungen – reicht das für den großen Wurf? 

Die Schweden von Perfect Plan gehören längst zu den Aushängeschildern des modernen AOR. Mit ihrem vierten Album „Heart Of A Lion“ kehren sie stilistisch zu ihren ersten beiden Alben zurück – mehr Keyboards, große Melodien und eine deutliche Verbeugung vor den 80ern. Doch während die Band in Sachen Sound und Produktion eine sichere Bank bleibt, stellt sich die Frage: Ist das Album mehr als nur solides Handwerk?  

Schon beim Opener und Titeltrack wird klar, dass Perfect Plan ihre Stärken geschickt ausspielen. Kent Hillis Stimme ist gewohnt stark, das Songwriting bleibt eingängig und hymnisch. Die Produktion klingt poliert, ohne steril zu wirken, und lässt genügend Raum für die einzelnen Instrumente. Besonders die Keyboards von Leif Ehlin setzen viele nostalgische Akzente, die Fans des Genres an Größen wie Survivor oder Foreigner erinnern dürften.  

Doch genau hier liegt auch das Problem: „Heart Of A Lion“ bietet wenig echte Überraschungen. Während der Vorgänger „Brace For Impact“ zumindest eine etwas härtere Gangart einschlug, bleibt das neue Album in vertrauten Gewässern. Songs wie „Turn Up Your Radio“ oder „Ready To Break“ sind makellos produziert und angenehm eingängig, aber eben auch vorhersehbar. Manchmal fehlt der letzte Kick, das eine Element, das einen Song wirklich unvergesslich macht.  

Das soll nicht heißen, dass „Heart Of A Lion“ ein schlechtes Album ist – im Gegenteil. Wer auf klassischen AOR mit modernen Produktionsstandards steht, bekommt hier genau das, was er erwartet. Die Band zeigt sich spielerisch auf Top-Niveau, Hillis Gesang bleibt herausragend und die Hooklines sitzen. Aber der Funke der Begeisterung will nicht immer überspringen, weil die Überraschungsmomente fehlen.  

Fazit:  
„Heart Of A Lion“ ist ein stark produziertes, handwerklich einwandfreies Album, das genau das liefert, was man von Perfect Plan erwartet – nicht mehr und nicht weniger. Fans der Band und des Genres werden sich daran erfreuen, aber wer nach Innovationen sucht, könnte sich nach ein paar Durchläufen unterfordert fühlen.

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