OGIVES' Album "La mémoire des orages" vereint klassische Kompositionstechniken, elektronische Texturen und laute Riffs zu einem vielschichtigen Werk.

OGIVES' Album "La mémoire des orages" ist ein faszinierendes Geflecht aus Kontrasten und Überraschungen. Die Kombination von klassischen Kompositionstechniken wie Tintinnabuli, Polytonalität und Polyphonie mit dem Erbe des Post-Rock erzeugt eine einzigartige Klanglandschaft. Dabei umschmeicheln die elektronischen Texturen der modularen Synthesizer die klaren, klassischen Frauenstimmen.

Die Wurzeln von OGIVES reichen tief in die Tradition zahlreicher Künstler wie Arvo Pärt, Swans, Low, Steve Reich und vielen anderen. In "La mémoire des orages" wird diese vielfältige Inspiration greifbar, während die Band ihren eigenen Weg geht.

Die Aufnahme des Albums in Belgien und die Zusammenarbeit mit Steve Albini bei der Abmischung verleihen "La mémoire des orages" eine einzigartige Klanglichkeit. Die Lautstärke beeinträchtigt keineswegs die Klarheit, und die natürliche Dynamik bleibt erhalten, um markante und reiche Kontraste zu garantieren.

Angetrieben von Pavel Tchikov, dem Komponisten und Multi-Instrumentalisten, sowie dem Schlagzeuger und Poeten Alexis Van Doosselaere, entfaltet OGIVES sein kreatives Potenzial in einem beeindruckenden Spektrum. Die Tracks des Albums sind lang und dicht, in einer symmetrischen Anordnung zu einer 75-minütigen Kreation zusammengefügt. Diese intensiven Stücke enthüllen raffinierte, melancholische Bilder über die Vergänglichkeit der Zeit und die Aussicht auf den Tod.

Das Album, veröffentlicht auf Sub Rosa - dem Label bekannt für seine Verbindung zu Künstlern wie Coil, John Cage und Lustmord - führt uns in eine Klangwelt, die sich sowohl von der alten europäischen Musik als auch von ihrer spirituellen Tiefe inspirieren lässt. Byzantinische Gesänge, barocke Kontrapunkte und alte römische Monodien verschmelzen mit OGIVES' eigener Kompositionsweise.

"La mémoire des orages" ist eine einzigartige Reise durch die Vielfalt der Musikgeschichte, in der sich Tradition und Innovation auf kühne und mitreißende Weise vermischen. OGIVES beweist mit diesem Album ihre künstlerische Tiefe und Originalität, auch wenn hier und da noch Raum für weitere Entfaltung bleibt.