
Artist: Michael Buch
Album: Synth City
Label: self released
VÖ: 26.09.2025
Neonträume und Cyberklänge – Michael Buch baut seine eigene „Synth City“
Michael Buch verbindet auf „Synth City“ Blade-Runner-Vibes mit orchestraler Größe und erschafft ein filmreifes Electronica-Universum.
Mit „Synth City“ öffnet Michael Buch die Türen zu einer Welt, in der sich Neonlichter im Dauerregen spiegeln, während ein virtuelles Cello melancholische Linien durch das Großstadtdickicht zieht. Wo früher orchestrale Weiten dominierten, regieren nun pulsierende Synthflächen, rhythmische Sequenzen und cineastische Soundtexturen. Der Musiker, Komponist und Sounddesigner aus Deutschland wagt den Schritt von der symphonischen Erzählkunst seines Vorgängers „Storytellers“ in die kalte, leuchtende Zukunft seiner eigenen Cyber-Metropole.
Die 19 Tracks, entstanden zwischen Februar 2024 und August 2025, sind keine losen Skizzen, sondern Miniaturen eines Klangfilms, der seine Zuschauer lieber in Stimmungen als in Strukturen badet. Buch kanalisiert Einflüsse von Vangelis, John Carpenter und Synthwave-Ikonen wie Gunship – aber ohne in reines Retro-Schwelgen zu verfallen. Stattdessen webt er organische und elektronische Elemente zu einem dichten, fast greifbaren Sounddesign: Streicher, Saxophon, Cello und Blech mischen sich mit virtuellen Synths aus Arturia, U-HE und Spectrasonics zu einer fesselnden Klangarchitektur.
Man hört „Blade Runner“, man sieht „Ghost in the Shell“, und irgendwo zwischen beiden läuft ein namenloser Protagonist durch die Nacht – begleitet von den rhythmischen Herzschlägen der Stadt. Tracks wie „Arcology“, „Underwater Expedition“ oder „Suite for Orchestra and Electronics“ zeigen die enorme Bandbreite des Projekts: von futuristischer Düsternis über orchestralen Bombast bis zu elegischen Momenten voller Melancholie. Selbst ironische Einschübe wie „Jarre Jarre bringt’s“ oder „Sax and the City“ fügen sich nahtlos in dieses Soundmosaik ein und beweisen, dass Experimentierfreude und Humor sich keineswegs ausschließen.
Besonders eindrucksvoll ist die Kollaboration mit dem Elektrokünstler MOTOR bei „Space / Beyond (Sunburst Mix feat. MOTOR)”: ein über zehnminütiger, hypnotischer Trip, der das Album zu einem atmosphärischen Höhepunkt führt. So klingt Zukunft, wenn sie mit Leidenschaft komponiert wird.
„Synth City“ ist eine Hommage an die Ästhetik des Cyberpunks, ein Statement für künstlerische Eigenständigkeit und zugleich ein Lehrstück in Sachen Sounddesign. Experimentell, bildgewaltig und mit einem klaren Hang zum Kino für die Ohren – ein Album, das Kopfkino mit Wucht einschaltet.
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