- Artist: Necronomicon Ex Mortis
- Album: Silver Bullet
- Label: self released
- VÖ: 11.08.2023
Chicago's Necronomicon Ex Mortis betritt die Bühne mit ihrem zweiten EP-Release "Silver Bullet". Die Band, angeführt von Michael Nystrom Bala und Manuel Barbará, verfolgt mutig eine Fusion aus klassischem Death Metal und dem 80er Jahre Shred-Wahnsinn. Ihre Lieder sind eine unheilige Allianz aus blutrünstigen Texten über B-Movie-Horror und Gitarrensolos, die schneller einschlagen als ein umherwirbelndes Projektil.
Die Eröffnungsnummer, "Crypt of the Gorilla God", dröhnt mit thrashiger Wut und überraschenden Wendungen aus den Boxen. Der Song reißt einen mit in die dunkle Welt eines untoten Affen, der seine Opfer in Stücke reißt. Und wenn die Gitarrensolos nicht wie peitschende Schläge auf den Schädel wirken, dann weiß ich auch nicht. Die Band selbst beschreibt den Track als einen "bleiernen Schlag auf eine Ziegelwand, möglicherweise mit deinem Gesicht dazwischen".
Die Vielfalt ist definitiv das Gewürz des Lebens für Necronomicon Ex Mortis. Mit einer Bandbreite an Einflüssen, von Arsis bis hin zu The Black Dahlia Murder, weben sie ein Klanggewebe aus schreddernden Riffs, gutturalen Gesängen und sogar akustischen Experimenten. Sie streben danach, die glorreiche Ära der Twin-Guitar-Attacken à la Iron Maiden und Racer X wiederzubeleben. Während die Gitarrenarbeit heute technisch brillant ist, vermisst man oft diese mitreißende Feierlichkeit, die viele Bands der 80er Jahre verkörperten.
Die EP "Silver Bullet" reißt nicht nur mit, sondern drückt auch auf die Bremse. In "The Swamp" entführt uns die Band in düstere Sümpfe, während "Cycle of the Werewolf" mit einem kurzen Synth-Zwischenspiel aufwartet. Der Titeltrack "Silver Bullet" hüllt uns in eine Aura des Abenteuers, während die Gitarren das Ohr umschmeicheln.
Alles in allem hinterlässt "Silver Bullet" einen zwiegespaltenen Eindruck. Die Verschmelzung von Death Metal und Shred ist faszinierend, aber die Umsetzung fühlt sich an manchen Stellen etwas unausgegoren an. Die Band schwankt zwischen Genialität und Überambition, was zu einem Ergebnis führt, das sich nicht ganz entscheiden kann, welchen Weg es einschlagen möchte.
Necronomicon Ex Mortis zeigt definitiv Potenzial und einen kreativen Ansatz. Ihr Mut zur Vielfalt und ihre Hommage an die Ära des glorreichen Shreds verdienen Anerkennung. Doch trotz all der großartigen Solos und B-Movie-Texte fühlt sich die EP nicht so zusammenhängend an, wie man es sich gewünscht hätte.
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