Mit "Music for Falling and Flying" liefern Nathan Hudson und Ben Loory ein verträumtes Jazz-Erlebnis, das Geschichten und Klangwelten kunstvoll miteinander verwebt.

Nathan Hudson und Ben Loory haben mit "Music for Falling and Flying" ein Album geschaffen, das nicht nur Jazz ist, sondern ein cineastisches Abenteuer durch Klang und Erzählung. Die Zusammenarbeit der beiden Künstler, die auf einer tiefen gemeinsamen Geschichte basiert, führt zu einem Werk, das sowohl musikalisch als auch emotional überraschend ist. Schon der Opener "Brace Yourselves! (An Impact for Clarinet and Piano)" erinnert mit seiner dramatischen Bewegung an den ewigen Kampf des Erreichbaren, eine klare Parallele zu Loorys fabelhaften Erzählungen.

Die Mischung aus verspielt-dissonanten Tönen, ausgedehnten stillen Momenten und lebendigen Klanglandschaften macht das Album zu einem besonderen Hörerlebnis. Besonders beeindruckend ist die Umsetzung von "The Duck" – man kann förmlich den schrägen Humor spüren, während die Instrumente eine wilde, filmische Szene erschaffen. Es ist Jazz, der sich nicht nur auf die Musik konzentriert, sondern eine erweiterte Sinneserfahrung bietet.

Die Emotionalität der Stücke, wie "music for falling/flying" und "God", berührt auf unerwartete Weise. Loorys Geschichten, die von einem Jungen, der in einem Brunnen lebt, bis zu einem Mann, der genug vom Atmen hat, reichen, werden von Hudsons Kompositionen mit ebenso viel Gefühl und Tiefe begleitet. Es ist ein ständiges Hin und Her zwischen zarter Zerbrechlichkeit und kräftigem Ausdruck, das das Album so faszinierend macht.

Einziger kleiner Kritikpunkt: Hier und da kann die spielerische Dissonanz etwas zu anstrengend wirken, was das Hörerlebnis kurzzeitig herausfordernd gestaltet. Doch das Gesamtwerk überzeugt mit seiner Originalität und Leidenschaft. Hudson und Loory beweisen, dass Jazz nicht nur Musik, sondern auch Erzählkunst ist. "Music for Falling and Flying" ist eine Reise, bei der man am Ende tatsächlich fliegt – oder zumindest fällt, aber immer mit Stil.

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