"Muss Los": Gyfth sprengt Genre-Grenzen mit Post-Metal-Punk-Cocktail

  • Artist: Gyfth
  • Album: Muss los
  • Label: FFS
  • VÖ: 09.08.2024

Gyfth aus Wien und Linz liefern mit "Muss Los" ein energiegeladenes Album ab, das Post-Metal mit Popkultur verbindet.


Mit "Muss Los" zeigt Gyfth eindrucksvoll, dass man auch in den düsteren Gefilden des Post-Metal und Hardcore eine gewisse Leichtigkeit und Ironie einbringen kann, ohne an Intensität zu verlieren. Die Band tritt aus der Genre-Blase und mixt gekonnt schwere Riffs mit unerwarteten, fast popkulturellen Anspielungen. Es ist, als ob man auf einen Cocktail aus Weltschmerz und Augenzwinkern stößt – anfangs ungewöhnlich, aber schnell süchtig machend.

Die musikalische Weiterentwicklung im Vergleich zur Debüt-EP ist nicht zu überhören. Wo „Aus Allen Wolken“ bereits grob den Weg skizzierte, zeichnet „Muss Los“ nun ein detailliertes, düsteres Bild mit feinen, stilistischen Nuancen. Gyfth lässt den Post-Hardcore in die Popkultur übergehen, ohne dabei den nötigen Ernst zu verlieren. Vor allem die Single „Opfer“ sticht hervor, nicht nur wegen ihres ehrlichen Textes über die Qual der Wahl, sondern auch wegen ihrer raffinierten Struktur und eingängigen Melodie.

Obwohl die Band aus erfahrenen Musikern besteht, merkt man ihnen den Spaß am Experimentieren an. Die Mischung aus verschiedensten Einflüssen, gepaart mit dem unverkennbaren Sound, macht "Muss Los" zu einem Album, das überrascht und fasziniert. Hier wird auf brutal ehrliche Weise reflektiert, was das Leben manchmal so bitter, aber auch so spannend macht.

Am Ende steht fest: Gyfth ist nicht nur eine weitere Band in der Szene – sie sind dabei, die Grenzen des Genres neu zu definieren. „Muss Los“ ist ein gelungener Schritt in diese Richtung und zeigt, dass musikalische Entwicklung auch immer ein bisschen Mut zum Ungewöhnlichen erfordert.

8/10


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