MinstreliX mischt auf ihrem neuen Album „Minstrelics“ gekonnt Power Metal mit Ethno-Einflüssen, bleibt dabei aber in der Mitte zwischen Epik und Wiederholung stecken.

Mit ihrem sechsten Album „Minstrelics“ feiern MinstreliX ihr 20-jähriges Jubiläum und machen dabei das, was sie am besten können: epischen Power Metal, gewürzt mit einer Prise Ethno-Folk und Klassik. Die Band aus Japan steht dabei hörbar auf den Schultern europäischer Metal-Giganten und versucht, ihre Musik als moderne Minnesänger an die Hörer zu bringen. Das Konzept geht grundsätzlich auf, doch irgendwie bleibt der große Durchbruch aus.

Es beginnt stark: Die Mischung aus harten Gitarrenriffs, rasanten Drums und klaren Vocals, die von komplexen Arrangements getragen werden, zieht sofort in ihren Bann. Vor allem Songs wie „Silhouette of Time“ und „The Story Never Ends“ bieten die bombastische Dramaturgie, die das Genre verlangt. Auch der Track „Sake Banquet“ zeigt die spielerische Seite der Band, die zwischen den Stilen wandelt.

Doch so groß die Vision der Band auch ist, so fehlt es „Minstrelics“ an einer entscheidenden Zutat: Überraschungsmomente. Nach ein paar Tracks macht sich eine gewisse Vorhersehbarkeit breit. Die repetitiven Songstrukturen und die stark ausgeprägten Genre-Klischees lassen die Dynamik mit der Zeit abflachen. Selbst das epische Finale „Gathering Under the Same Sky“ verliert an Schlagkraft, wenn man das Album als Ganzes betrachtet.

Das europäische Bonusstück „Bois Dormant“ (instrumental) ist eine nette Zugabe, bringt jedoch keine neuen Impulse. Insgesamt bleibt „Minstrelics“ ein solides Album für Power-Metal-Puristen, denen Innovation vielleicht nicht so wichtig ist. Für alle anderen könnte die Platte jedoch etwas zu wenig bieten, um nachhaltig zu begeistern.

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