SOLUNE alias Mad Vantage vereint auf „Minutiae.“ progressive Metal-Wucht, Jazz-Finesse und elektronische Präzision zu einem mutigen, vibrierenden Klangrausch.

Manchmal braucht es keine Worte, um laut zu sein. „Minutiae.“, das Debütalbum von Mad Vantage, ist ein solcher Fall. Hinter dem Projekt steckt die Komponistin und Multiinstrumentalistin SOLUNE, die sich mit diesem Werk selbstbewusst ins Rampenlicht spielt – und zwar mit einer Energie, die Jazzclubs ebenso erzittern lässt wie Metalbühnen.

Der Sound? Eine kontrollierte Explosion aus progressiver Komplexität und emotionaler Direktheit. Wo andere noch mit der Unterscheidung zwischen Taktarten kämpfen, jongliert SOLUNE mühelos mit Polyrhythmen, Synkopen und harmonischen Verschiebungen – und verleiht dem Ganzen dennoch einen erstaunlich organischen Puls. Es ist Musik, die ebenso präzise konstruiert wie menschlich bleibt.

Man hört, dass das Album live im Studio eingespielt wurde: Diese unmittelbare Spannung zwischen mathematischer Genauigkeit und improvisatorischem Risiko durchzieht jeden Song. Tracks wie “Matriarch“ oder die dreiteilige “Cataclym“-Suite wirken wie Mini-Opern aus Stahl und Gefühl – mal zart pulsierend, mal eruptiv.

SOLUNE schafft es, die rhythmische Disziplin des Jazz mit der Wucht des Metal und der Ästhetik elektronischer Texturen zu verschmelzen. Kein Zufall, dass sie sich in einem Atemzug mit Tigran Hamasyan, Plini oder Animals As Leaders nennen lassen kann – doch ihr Stil bleibt unverwechselbar: elegant, fordernd, feminin und kompromisslos laut.

Thematisch kreist „Minutiae.“ um Erosion, Stärke und Selbstbehauptung in einer digitalen, oft übersteuerten Welt. Zwischen Double-Kick und Synthflächen blitzt immer wieder SOLUNEs Haltung auf – ein Statement gegen Klischees, gegen die leisen Töne der Anpassung. „Ich bin hier, um Lärm zu machen“, sagt sie. Mission accomplished.

Fazit:
Ein wuchtiges, kluges und emotionales Album, das Progressive Metal neu definiert. Wer glaubt, Jazz und Härte schließen sich aus, sollte „Minutiae.“ hören – und sich eines Besseren belehren lassen.

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