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Artist: Krautfuzz

Album: Live at The Church (feat. J Mascis)

Label: MirrorWorldMusic

VÖ: 16.05.2025

Mit Verstärkung von Dinosaur Jr.-Gitarrenheld J Mascis zünden krautfuzz ein freies, fuzziges Klangfeuerwerk zwischen Noise, Psychedelic und Avantgarde.


Wer beim Bandnamen krautfuzz auf Retro-Krautrock hofft, liegt so falsch wie ein Jazz-Purist beim Speed-Metal-Slam. Denn was Imari Kokubo (Drums), Dirk Dresselhaus (Gitarre, Stimme) und Derek Shirley (Bass) auf Live at The Church abliefern, ist ein sich ständig veränderndes Klangwesen – roh, rebellisch und völlig ohne Netz.

Improvisation ist hier kein Stilmittel, sondern heilige Pflicht. Zwei Longtracks, betitelt mit einem schlichten „A“ und „B“, reichen den dreien (und ihrem diesmaligen Stargast J Mascis von Dinosaur Jr.) völlig aus, um aus Elementarteilchen der Rockmusik ein neues Universum zu bauen. Eines, das sich irgendwo zwischen fuzzgeschwängertem Neo-Psych, elektronisch gebrochenem Minimalismus und purem Lärm wieder auflöst. Dabei schafft es die Band, trotz völliger Unvorhersehbarkeit nie chaotisch zu wirken. Eher wirkt das alles wie ein bewusstes Spiel mit Energieflüssen und Unterbewusstem – mit gelegentlichen Rückgriffen auf Noise-Pionierarbeit und Kraut-Traditionen à la faust, aber ohne deren Repetitionszwang.

J Mascis, der sich im zweiten Teil des Albums einfügt, spielt sich nicht in den Vordergrund, sondern lässt seine Gitarre hypnotisch durch die Soundlandschaft geistern. Es ist ein Feature im besten Sinne: ergänzend, öffnend, flirrend. Die Kommunikation innerhalb des Kollektivs funktioniert auf einer Ebene, auf der Worte sowieso nur stören würden.

Dass alle Beteiligten aus renommierten Projekten wie Schneider TM, die ANGEL, The Still oder Vladislav Delay Quartet kommen, erklärt nicht nur das technische Können, sondern auch die Radikalität des Konzepts. krautfuzz steht für das Aufbrechen aller Formeln – inklusive der der eigenen Szene. Es wird nicht an Themen gefeilt, nicht geprobt, nicht gebändigt. Hier geht es um die Kunst des Moments. Alles ist erlaubt, solange es wahrhaftig ist.

Und das ist vielleicht das größte Verdienst dieses Live-Albums: Es hat keinen Anfang und kein Ende. Es atmet, es pulsiert, es verändert sich – wie eine bewusstseinserweiterte Jam-Session, der du nicht zuhörst, sondern in die du hineingezogen wirst. Kein Kopfnicken, sondern ein Bewusstseinsnicken.

Bewertung: 8.5/10 – Für alle, die sich trauen, Rockmusik aus der Komfortzone zu reißen und stattdessen dem kontrollierten Kontrollverlust zuzuhören.

8.5/10
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