Italiens Psychedelik-Postpunks a/lpaca kombinieren auf laughter elektronische Grooves mit krautiger Wucht – und wirken dabei herrlich entfesselt.

Das zweite Album von a/lpaca trägt seinen Titel nicht zufällig. laughter ist ein Auflachen gegen die Monotonie, ein musikalischer Befreiungsschlag mit schelmischem Grinsen. Die vier Italiener aus Mantua, die seit 2018 gemeinsam unterwegs sind, haben sich seit ihrem Debüt Make It Better ordentlich weiterentwickelt – sowohl was ihren Sound als auch ihre thematische Herangehensweise angeht.

Der psych-punkige Grundtenor ist geblieben, wurde aber nun mit einer ordentlichen Portion Elektronik und clubbigen Rhythmen aufgepeppt. Trotzdem bleibt laughter fest im krautigen Boden verwurzelt – hypnotische Repetitionen, motorische Grooves und wabernde Orgeln bilden das Fundament für ein Album, das sich stilistisch zwischen Sonic Youth, Stereolab und NEU! tummelt, ohne in Retro-Behäbigkeit zu verfallen.

Inhaltlich geht es weniger um psychedelisches Abheben als um eine bodennahe Bestandsaufnahme des Erwachsenseins. Das Lachen ist dabei kein Ausdruck von Unbekümmertheit, sondern eher ein Reflex – ein letztes Mittel gegen eine Welt, in der einstige Rettungsanker wie Musik, Kunst und Nachtleben zunehmend verblassen. Was bleibt, ist die berauschende Wirkung von Freundschaft, Rausch und Ironie.

Musikalisch setzen a/lpaca auf eine dichte, verspielte Mischung aus Gitarrenriffs, verzerrten Basslinien, Vocoder-Vocals und spacigen Synths, die immer wieder durch kurze, fast dadaistische Intermezzi unterbrochen wird. Dass dabei zwischen den Takten auch Platz für Melodie, Struktur und emotionale Tiefe bleibt, spricht für das gewachsene Selbstbewusstsein der Band. Besonders bemerkenswert: Die Produktion klingt rau und unmittelbar, ohne je nachlässig zu wirken – ein Ergebnis der engen Zusammenarbeit mit Produzent Marco Degli Esposti und Bassist Andrea Verrastro.

Laughter ist kein Album, das sich beim ersten Hören erschließt – aber genau darin liegt sein Reiz. Es fordert, eckt an, lässt schmunzeln und wirkt manchmal so, als hätte jemand einen Krautrock-Jam mit einem Gameboy unterlegt. Zwischen all dem blitzen immer wieder fragile Momente auf, die zeigen, dass es a/lpaca mit ihrem Sound durchaus ernst ist – auch wenn sie dabei gerne lachen.

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