Ken Field beeindruckt auf The Canopy mit neoklassischen Kompositionen, die Tanz, Verlust und Resilienz in bewegenden Klanglandschaften verbinden.

Ken Field beweist auf The Canopy einmal mehr seine beeindruckende Vielseitigkeit. Die Kompositionen, die ursprünglich für eine Tanzaufführung von Joanie Block geschrieben wurden, spiegeln eine emotionale Reise wider, die tief unter die Haut geht. Die Stücke reichen von Saxophontrios über schlichte Flötenmelodien bis hin zu improvisierten Klängen, die die Tänzerinnen inspirieren. Jede Note erzählt eine Geschichte von Verlust, Trauer und der Kraft, wieder aufzustehen.

Besonders bemerkenswert ist Fields Fähigkeit, das Abstrakte greifbar zu machen. Obwohl die Musik ohne den dazugehörigen Tanz präsentiert wird, gelingt es ihm, lebendige Bilder im Kopf der Hörerinnen zu erzeugen. Du spürst förmlich die Bewegungen der Tänzerinnen, die mit jeder Melodie in die Luft gemalt werden. 

Ein Höhepunkt ist der Einsatz des Bambus-"Klarinetten"-Sounds und der Percussion, die den Stücken eine natürliche, fast erdige Klangfarbe verleihen. Diese Mischung aus orchestralen und improvisierten Elementen zeigt Fields meisterhaften Umgang mit unterschiedlichsten Klangquellen, was dem Album eine unerwartete Leichtigkeit verleiht.

Mit The Canopy schafft Ken Field einen musikalischen Raum, in dem Trauer und Freude nebeneinander existieren können – und das mit einer 9/10 absolut verdient.