ISSA bringt die 80er zurück: "Another World" im Review

  • Artist: ISSA
  • Album: Another World
  • Label: Frontiers Music s.r.l.
  • VÖ: 07.06.2024

ISSA meldet sich mit "Another World" zurück und kombiniert 80er-Jahre-AOR mit modernen Hard-Rock-Elementen. Doch gelingt der Mix?

ISSA, alias Isabell Øversveen, hat sich mit ihrem neuen Album "Another World" nicht gerade neu erfunden, sondern vielmehr alte Schätze wiederentdeckt. Unter der Regie von Tom und James Martin entstand ein Werk, das tief in den 80er-Jahren verwurzelt ist. Man könnte sagen, sie hat eine Zeitmaschine gebaut und uns mitgenommen in die Hochzeiten von Bon Jovi, Richard Marx und Heart. 

Das Album startet mit "Armed & Dangerous" und sofort fühlt man sich in eine Ära versetzt, in der große Refrains und epische Gitarrensoli den Ton angaben. Die Tracks sind durchgehend gut produziert, und man spürt die Expertise der beteiligten Gastmusiker wie Melvin Brannon Jr. und Robert Sall. Auch die Vorab-Single "The Road To Victory" schlägt in die gleiche Kerbe und zeigt ISSA von ihrer besten Seite.

Trotz der musikalischen Präzision fehlt es dem Album jedoch an Überraschungsmomenten. Die Songs sind zwar handwerklich stark, aber oft vorhersehbar. Bei "Another World" fühlt man sich hin- und hergerissen zwischen nostalgischer Freude und dem Wunsch nach etwas Neuem. Der Titeltrack "Another World" und "Kick Of Fire" liefern starke Melodien und eingängige Hooks, aber es bleibt das Gefühl, dass ISSA hier auf Nummer sicher geht.

Was jedoch positiv hervorzuheben ist, sind die kraftvollen Vocals von ISSA. Ihre Stimme trägt das Album und verleiht selbst den weniger aufregenden Stücken eine gewisse Magie. Die Produktion von Martin Bros Productions ist glasklar und fängt den Geist der 80er perfekt ein, ohne dabei altbacken zu wirken.

Alles in allem ist "Another World" ein solides Album für Fans des Genres, das aber wenig Neues bietet. ISSA bleibt sich treu und liefert ab, was man von ihr erwartet – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Für eingefleischte AOR- und Melodic-Rock-Fans sicherlich ein Genuss, für alle anderen vielleicht ein wenig zu sehr auf Retro getrimmt.

6/10


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