Ihlo vereinen auf „Union“ Prog-Metal, Elektronik und Pop-Elemente zu einer mitreißenden Klangreise, die Grenzen sprengt, ohne den Hörer zu überfordern.

Wenn man „Union“ von Ihlo auflegt, spürt man schnell, dass hier jemand am Werk war, der musikalisch die Messlatte hochlegt. Das britische Quintett bietet eine faszinierende Mischung aus Prog-Metal-Riffs, sanften Synth-Passagen und eingängigen Pop-Hooks, die zusammen eine spannende Balance aus Härte und Eingängigkeit schaffen. Die musikalische Vielschichtigkeit des Albums ist beeindruckend, ohne jemals überladen zu wirken.

Was direkt auffällt, ist der kraftvolle Gesang von Andy Robison, der in den Höhen Jeff Buckley oder Cedric Bixler-Zavala in den Sinn ruft. Ihm gelingt es, sowohl die sphärischen Momente als auch die kraftvollen Metal-Passagen stimmlich perfekt zu untermalen. Seine Texte bewegen sich zwischen Surrealismus, Natur und dem Gefühl der Transzendenz, was dem Album eine tiefere Dimension verleiht.

Trotz der experimentellen Natur der Musik bleibt „Union“ zugänglich – nicht zuletzt dank der prägnanten Pop-Elemente, die sich geschmeidig in die ansonsten komplexen Strukturen einfügen. Songs wie „Starseeker“ und „Hollow“ sind großartige Beispiele für die dynamische Bandbreite der Band: mal verträumt und elektronisch, mal brutal und hart, aber immer irgendwie eingängig. 

Ein echter Pluspunkt des Albums ist die fesselnde Produktion, die jede Nuance der Musik hervorhebt, ohne dass etwas untergeht. Doch auch wenn die Platte durchgehend stark ist, gibt es kleinere Längen, vor allem in den ausufernden Momenten, wie im 15-minütigen „Coalescence“. Es ist eben nicht jeder Track ein Volltreffer, was die Bewertung ein wenig drückt.

Am Ende bleibt „Union“ ein ambitioniertes Werk, das Genre-Grenzen sprengt, ohne den Hörer dabei zu überfordern. Mit einem leicht verspielten und dennoch hochprofessionellen Sound hat sich Ihlo einen festen Platz in der Prog-Szene erkämpft, auch wenn es für die ganz große Bühne noch nicht ganz reicht.

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