Herbst liefern mit „Spiegel“ eine kraftvolle Mischung aus treibendem Metal und eingängigem Rock, die sofort ins Ohr geht und lange nachhallt.

Herbst kehren mit ihrem zweiten Album „Spiegel“ zurück und liefern genau das, was man von ihnen erwartet hat: rohe Energie, schwere Riffs und Melodien, die sich direkt in den Gehörgang fressen. Schon der Opener und Titeltrack „Spiegel“ zeigt, dass die Berliner wissen, wie man ordentlich Dampf macht – kompromisslos und mit einer wuchtigen Produktion, die knallt.

Ein Highlight ist definitiv das Feature mit Dave Grunewald, der dem Track „Argumente“ eine zusätzliche Portion Aggressivität verleiht. Die Zusammenarbeit mit Alles Mit Stil auf „Du kannst alles haben“ beweist zudem, dass die Band keine Angst davor hat, neue Wege zu gehen und sich zu öffnen.

Trotz all der Härte und Power verliert „Spiegel“ nie den melodischen Unterbau, der Herbst ausmacht. Der Gesang von Oliver Weckert bewegt sich zwischen gefühlvoll und rau, und die Texte spiegeln die raue Realität wider, ohne dabei zu plakativ zu werden. Songs wie „Tausend Fragen“ oder „Diese Tage“ graben sich emotional tief ein, während „Keine Hoffnung“ mit einer düsteren Atmosphäre punktet.

Trotz allem ist „Spiegel“ nicht das perfekte Album. Es gibt Momente, in denen sich einige Tracks etwas ähneln und der Überraschungsmoment fehlt. Dennoch: Für Fans von deutschsprachigem Metal und Rock ist das Album ein absolutes Muss. Mit 7 von 10 Punkten beweist „Spiegel“, dass Herbst nach wie vor eine feste Größe in der Szene sind – auch wenn noch Luft nach oben bleibt.