Die Krähen erheben ihr Urteil – Heckel & Jeckel's "The Judgement Of The Crows" bringt uns eine urgewaltige Sludge- und Grunge-Erfahrung aus den Tiefen Frankreichs. Das dritte Album des düsteren Duos verspricht rohe Ästhetik, Eigenart und einiges an Krach.

Mit "The Judgement of the Crows" lassen Heckel & Jeckel die Motoren auf der Route zur Hölle aufheulen, bevorzugt auf der Überholspur. Ein Blick auf die Trackliste verrät: Hier geht es um Energie, Rebellion und Lautstärke. Schon der Opener "The Judgement of the Crows" reißt dich mit in einen Strudel aus Punk, Sludge und Noise. Diese ersten Tracks, wie auch das vorwärtspeitschende "Instructions for a Revolution", sprühen vor Authentizität und zwingender Präsenz.

Doch das Album zeigt auch seine vielschichtige Seite. "Fuck You" mag amüsant klingen, aber es ist mehr als nur ein provokanter Titel. Der eingängige Chor im Refrain verleiht dem Song eine unerwartete Tiefe. Auf der dunklen Seite finden wir Stücke wie das verstörende "Ezberdinak", das einem Schaudern über den Rücken jagt. Die ersten vier Tracks sind pure Energie, verpackt in eine raue, coole Hülle.

"The Judgement of the Crows" bietet einen druckvollen Sound, der schmutzig und gleichzeitig fesselnd ist. Ein Ritt auf der imaginären Autobahn erwartet uns mit "Tyrone", während "Alice" und insbesondere "Alice II" mit ihren lakonischen Melodien im Gedächtnis bleiben. Die direkten Riffs treffen ins Schwarze, die Refrains verankern sich im Ohr – eine wohltuende Unverdaulichkeit für die Freunde des schroffen Lärms.

Heckel & Jeckel haben hier eine Platte geschaffen, die wie ein ungezähmtes Tier aus dem Untergrund aufsteigt und uns mit ihrer wilden Energie mitreißt. "The Judgement of the Crows" mag nicht perfekt sein, aber es hat den Mut zur eigenen Unvollkommenheit – eine klare 6/10 für diese rohe und kraftvolle Achterbahnfahrt.