H.C. Behrendtsen: Experimentelle (De)Kompositionen

  • Artist: H.C. Behrendtsen
  • Album: s/t
  • Label: Schatulle Bömm
  • VÖ: 11.11.2022

H.C. BEHRENDTSEN kreieren Sounds zwischen experimenteller Musik und Math-Rock. Eruptive Spontaneität, vertrackte Grooves und mashupartige Texturen zwischen erhebend und skurril sind Folgen von beidem: der Faszination für zeitgenössisches Komponieren ebenso wie für die Helden ihrer Jugend.


Wer schon einmal einen Live-Auftritt der Band Math Rock Experimental erlebt hat, weiß, dass es keine Party ohne drei Röhrenfernseher und einen Tumult computergenerierter Avatare gibt. Diesen Herbst bringt die Band ihr erstes Album auf den Markt: neun kantige Klangexkursionen, die ihre Zuhörer fesseln, verstören und verunsichern.

Schwer in einem Durchgang zu erfassen, offenbart dieses Debüt ein eingängiges und verblüffendes Kuriositätenkabinett, umhüllt von der reichlichen Präzision der Band sowie ihrem zarten und perlenden Sound. In der Tat aufgeregt, aufrührerisch nein.

Mit gewissem Wahnsinn und unverblümter Liebe zum Detail haben die Leipziger H. C. BEHRENDTSEN clevere kompositorische Sophistik und eine Handvoll popkultureller Referenzen zu einer Platte von etwa 40 Minuten verschmelzen lassen. Dauer. Wo unverschämte Surf-Rock-Anspielungen selbst die stabilsten Gitarrenwände durchbrechen, haucht ein Hauch 90er-Rock-Nostalgie der kristallklaren Math-Rock-Struktur eine gewisse Wärme ein. Ein Sound, der akademische und Do-it-yourself-Sphären ganz nebenbei überbrückt und Jazzer und Hardcore-Kids gleichermaßen zu Hause fühlen lässt.

Das Album ist nichts für schwache Nerven und konsumorientierte Ohren, dafür aber großartig!

 

8Unsere Bewertung

 

 

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