Das PAN Project Ensemble entführt mit „Borderless Flows“ in eine faszinierende Welt musikalischer Verschmelzungen.

Das PAN Project Ensemble bleibt seinem Namen treu und liefert mit „Borderless Flows“ ein Album, das Grenzen nicht nur überschreitet, sondern konsequent ausradiert. Das global aufgestellte Sextett zeigt eindrucksvoll, wie viel Magie entstehen kann, wenn unterschiedliche musikalische Traditionen aufeinandertreffen und gemeinsam neue Wege erkunden.

Bereits der Einstieg mit „The Naked: call“ zeigt, wie stark das Ensemble in historischen Wurzeln verankert ist, ohne sich von ihnen einschränken zu lassen. Die Kombination aus koreanischen, persischen und japanischen Instrumenten mit westlicher Chromatik und subtilen Elektronikeffekten schafft einen Klangkosmos, der sowohl meditativ als auch überraschend frisch wirkt. Besonders beeindruckend ist der Umgang mit musikalischen Details: Jede Note, jeder Klang scheint ein eigenes narratives Gewicht zu tragen, als wäre sie ein Puzzlestück in einem größeren, grenzenlosen Bild.

Ein herausragendes Beispiel ist „Shui Jiezou (Water Rhythm)“, bei dem Feldaufnahmen von Regen geschickt mit koreanischen, japanischen und chinesischen Instrumenten verwoben werden. Dieses Stück, das Naturklänge und musikalische Interpretation miteinander verschmelzen lässt, erinnert daran, wie nah Musik und Umwelt miteinander verwoben sein können.

Doch „Borderless Flows“ ist mehr als nur ein klangliches Experiment. Es ist ein Beweis für die Kraft der Improvisation und die Stärke menschlicher Zusammenarbeit. Die Tracks sind durchdrungen von gegenseitigem Respekt der Musiker füreinander – eine Qualität, die man hören und beinahe spüren kann. Die Verbindung zwischen den Künstlern und ihren Kulturen bleibt nie oberflächlich. Stattdessen gehen sie tiefer, wagen sich an die Ursprünge der jeweiligen Traditionen heran und geben ihnen ein avantgardistisches Update.

Auch die Aufnahmequalität verdient ein Lob: Der Klang ist kristallklar, und jedes Instrument ist klar positioniert, was dem Album eine zusätzliche räumliche Dimension verleiht. Die ausführlichen Liner Notes bieten wertvolle Einblicke in die Entstehung und Hintergründe der Stücke, was das Album zu einem Gesamtkunstwerk macht.

Mit „Borderless Flows“ gelingt dem PAN Project Ensemble ein Werk, das gleichermaßen zum Staunen, Träumen und Nachdenken anregt. Es ist keine leichte Kost, sondern ein musikalischer Schatz, der Geduld und Offenheit belohnt.

Das PAN Project Ensemble präsentiert „Borderless Flows“ live auf folgenden Terminen:

- 21.11.2024 – Berlin, Konzerthaus

- 24.11.2024 – Köln, Philharmonie

- 26.11.2024 – Hamburg, Elbphilharmonie

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