Gore. – „A Bud That Never Blooms“: Metalcore mit femininer Stärke und roher Emotionalität

  • Artist: Gore.
  • Album: A Bud That Never Blooms
  • Label: Spinefarm Records
  • VÖ: 24.10.2024

Gore. liefern auf „A Bud That Never Blooms“ einen intensiven Metalcore-Sound ab, der sich durch rohe Emotionalität und eine ungewöhnlich persönliche Note auszeichnet.


Gore. sind anders. Mit einer ungewöhnlichen Bandgeschichte und einer gehörigen Portion emotionaler Offenheit setzt sich das Trio aus Texas in der Metalcore-Szene ab. Frontfrau Haley Roughton, die ursprünglich eine Karriere in der Elektrotechnik verfolgte, bringt in die Musik eine Präzision und Arbeitsdisziplin ein, die nicht unbedingt typisch für die oft chaotische Welt des Metalcore ist. Und genau das macht Gore. so interessant: Hier prallen ungezähmte, rohe Gefühle auf eine fast schon wissenschaftlich anmutende Organisation.

„A Bud That Never Blooms“ ist zwar „nur“ eine EP, doch die fünf Tracks haben es in sich. Die Themen sind tiefgründig, drehen sich um persönliche und feminine Erfahrungen, ohne in Klischees zu verfallen. Das Album bietet eine Mischung aus brutalen Gitarrenriffs, eindringlichem Gesang und einer Prise Verletzlichkeit, die man in diesem Genre nicht so oft findet. Besonders der Song „Pray“ bleibt hängen – nicht wegen seiner Melodie, sondern wegen der schmerzhaften Ehrlichkeit, die fast unangenehm wirkt. Hier hört man keine glattpolierten Hymnen, sondern emotionale Abgründe, in die man förmlich hineingesogen wird.

Trotz dieser Intensität bleibt das Album musikalisch jedoch stellenweise hinter seinen Möglichkeiten zurück. Es fehlt manchmal das gewisse Etwas, das einen wirklich packt und mitreißt. Die Songs folgen einer recht ähnlichen Struktur, und das große Ausbrechen, auf das man als Hörer wartet, bleibt leider aus. Das Talent der Band ist unbestreitbar, doch „A Bud That Never Blooms“ wirkt ein wenig wie eine Knospe, die eben doch nicht ganz aufblüht.

Trotzdem: Fans von Bands wie Motionless in White und Flyleaf werden hier fündig, und Gore. zeigt, dass sie das Potenzial haben, noch viel größer zu werden. Das Debüt ist ein starker Anfang, der allerdings noch Luft nach oben lässt.

6.5/10
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