- Artist: Astral Kompakt
- Album: Goldader
- Label: Tonzonen Records
- VÖ: 22.11.2024
Mit "Goldader" gelingt Astral Kompakt ein stimmiges Stoner-Rock-Album, das nicht nur Fans des Genres in seinen Bann ziehen dürfte.
Astral Kompakt hat mit ihrem Debütalbum „Goldader“ tatsächlich eine musikalische Goldader entdeckt – und das ohne eine einzige gesungene Note. Stattdessen setzen die drei Musiker aus Deutschland auf pure Instrumentalmagie und zeigen eindrucksvoll, dass sie den Stoner-Rock-Sound nicht nur beherrschen, sondern auf die nächste Stufe heben. „Goldader“ ist nicht nur schwer und psychedelisch wie erwartet, sondern spielt gekonnt mit dem Unerwarteten, dem Überraschungsmoment zwischen den Riffs und Rhythmen.
Anstatt sich in den klischeehaften Weiten des Genres zu verlieren, perfektioniert Astral Kompakt den Ansatz, Reduktion als Stärke einzusetzen. Wo andere Bands Stoner Rock mit endlosem Fuzz oder doomigen Überlagerungen aufblasen, setzen Astral Kompakt auf Präzision und Struktur. Das klingt keineswegs steril, sondern frisch und intelligent. Der Opener „Pirsch“ schleicht sich scheinbar harmlos in dein Gehör – in 10/8-Takt, versteht sich – und bevor du merkst, was los ist, bist du mitten in der Sogwirkung der Basslinien und Gitarrenwände gefangen. Die Band zeigt ein einzigartiges Gespür dafür, Komplexität als Erlebnis zu verpacken, anstatt als Rätsel.
„Goldader“ wirkt wie ein Lexikon des Prog- und Stoner-Rock und lässt dennoch Raum für kleine stilistische Überraschungen. Ein Highlight ist der Titeltrack, der gekonnt Indie-Vibes mit harschen Blastbeats mixt und sich so fast unverschämt einprägsam macht. Hier zeigt sich auch der Einfluss von Produzent Jan Oberg, der das Album im Hidden Planet Studio in Berlin aufgenommen, produziert und gemixt hat – ein Sound, der so satt und wuchtig ist, dass man sich am liebsten zurücklehnen und die Lautstärke aufdrehen möchte.
Das Finale, „Levitas“, ist ein regelrechtes Auseinandernehmen des Riff-Gedankens: Hier wird jedes Klangdetail seziert und verdichtet, bis nur noch das essentielle Heaviness-Gefühl übrigbleibt. Astral Kompakt schafft es dabei, der typischen Härte des Genres eine Art tänzerische Leichtigkeit hinzuzufügen – ein Talent, das selten zu finden ist.
Kurzum, „Goldader“ ist ein Werk, das die Grenzen des Stoner Rock auslotet und durchbrechen lässt. Für Fans der schweren Klänge ist das Album ein Muss, und selbst Neulinge könnten in diesen Klängen einen Zugang finden, den sie nicht erwartet hätten. Das Album beweist: Schwer und tiefgründig muss nicht immer düster sein – „Goldader“ schafft es, Humor und Heaviness unter einen Hut zu bringen, ohne den Genre-Kern zu verlieren.
Astral Kompakt gehen im Frühjahr 2025 auf Tour, um „Goldader“ live vorzustellen. Die genauen Daten werden noch bekanntgegeben – Fans sollten sich auf ein intensives, instrumentales Erlebnis einstellen, das die Studioversionen noch übertreffen dürfte.
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