- Artist: Fooks Nihil
- Album: Tranquility
- Label: The Orchard / Membran
- VÖ: 18.03.2022
Der Sound der Westküste klopft wieder an. Und es ist tiefgründiger geworden, das Songwriting ist ausgefeilter. Der Sound reicht von Surf-twangigen Gitarrenlinien bis hin zu flockigen Ekstasen. Die Rhythmusgruppe wirkt deutlich voller, lebendiger als auf dem Debütalbum und die Drums geben dem Hörer lässig treibende Rhythmen mit auf den Weg, die in wahre Surf- und Beat-Hymnen münden. Die Band hat sich weiterentwickelt. Die ungewöhnlichen Kompositionen wirken gefestigt und ausgereift, die Musik insgesamt einen Hauch moderner.
Um auf die Frage der Review zurückzukommen: Nein, das gab es nicht. Und trotzdem haben es Fooks Nihil geschafft, dieses musikalische Sideproject zumindest für den Hörer zu realisieren. Und sie schaffen es auch noch ansatzweise die psychedelischen Beatles mit ins Boot zu holen.
Tranquility beginnt kraftvoll mit Pictures Of You, das viele typische Merkmale der Band vereint und eine neue, unerwartete Facette mitbringt. Ein knackiges Riff trifft auf einen entspannten Rhythmus, mehrstimmiger Gesang und sogar einige Latin-Elemente spiegeln sich im Einsatz von Percussion und den rein spanischen Texten des Refrains wider. Auf den folgenden zehn Tracks setzen Fooks Nihil fort, was sie mit ihrem Debütalbum begonnen haben, und zementieren ihren Westcoast-Beat ein für alle Mal im musikalischen Gedächtnis des Hörers. Was deutlich auffällt, ist die musikalische Vielfalt der Platte. Schlagzeuger Maximilian Schneider, Bassist Florentin Wex und Gitarrist Max Ramdohr erzählen ihre persönlichen Geschichten in eigenwilligen Kompositionen, die zusammen eine wunderbare Reise durch die Mischung aus Surfbeat und Neo-Psychedelia mit Westcoast-Gesangsharmonien ergeben, die diese Band so unverwechselbar machen.
Selten hat Retro-Mucke so viel Spaß gemacht und avanciert für mich schon zum Sommer-Sonne-Gute-Laune-Soundtrack 2022.
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