Welcome in the demo
Another demo

Artist: Emily Duncan and Randall Woolf

Album: Woolf at the Door

Label: Neuma Records

VÖ: 18.07.2025

Mit „Woolf at the Door“ bringt Emily Duncan die Flöte in neue Klangdimensionen zwischen Beatboxing, Storytelling und Avantgarde-Theater.


Was passiert, wenn eine klassisch ausgebildete Flötistin keine Lust mehr auf Elfenmusik hat? Genau: Sie holt zum akustischen Gegenschlag aus. Emily Duncan beweist mit ihrem Debütalbum Woolf at the Door, dass die Flöte nicht nur süßlich säuseln, sondern auch fauchen, fluchen und flimmern kann. Gemeinsam mit dem New Yorker Komponisten Randall Woolf entfaltet sie ein musikalisches Universum, in dem sich barocke Bläserei und urbane Beats auf offener Bühne duellieren.

Drei Werke von Woolf bilden das Fundament dieses mutigen Statements, darunter zwei Weltpremieren. „Scott Somebody“ ist eine liebevoll-schräge Hommage an Scott Johnson und dessen Technik, Sprachmelodie in Komposition zu übertragen. Noch abenteuerlicher wird’s mit „Native Tongues“, einem Konzertstück für Beatbox-Flöte – ja, richtig gelesen. Die Flöte als perkussives Multitool, virtuos gezähmt von Duncan, begleitet von einem energetischen Ensemble unter der Leitung von Zach Nicely.

Auch textlich gibt’s einiges zu verdauen: „Everything is Green“ kombiniert David Foster Wallace’ literarischen Irrsinn mit Piano und Sprechgesang – fast wie ein absurdes Hörspiel für Feuilleton-Freaks. Sänger Rinde Eckert gibt dem Ganzen eine wunderbar verschrobene Note, während Kathleen Supové am Klavier den Rest erledigt.

Randall Woolf sieht die Flöte nicht als Elfeninstrument, sondern als silbernen Surfer mit Soul und Punkattitüde. Und Duncan? Die nutzt jede Gelegenheit, um sämtliche Erwartungen gegen den Wind zu spielen. Manchmal bluesig, manchmal elektronisch verfremdet, dann wieder so virtuos, dass man kaum glauben mag, nur eine Flöte zu hören.

Produziert wurde das Ganze mit Grammy-Gespür von Charles Mueller, gemastert von Erdem Helvacioglu – technisch ist alles auf Hochglanz, inhaltlich angenehm schräg. Wer klassische Musik gerne mit einem Augenzwinkern hört, sich aber nach frischem Wind sehnt, wird hier bestens bedient.

Und für alle, die Emily Duncan live erleben wollen: Tourdaten stehen zwar noch aus, aber angesichts dieses rebellischen Erstlings darf man hoffen, dass sie bald auf den Bühnen dieser Welt den Mief aus der Querflöte pustet.

8/10
Text Here

#amplified #musikmagazin #musicmagazine #news #reviews #emilyduncan #randallwoolf #neuemusik #beatboxflute #fluteavantgarde #klassikmalanders #fluteplayer #neumarecords #storytellingmusic #citylyricopera


Welcome in the demo
Another demo