Elisabet Curbelo verschmilzt auf Resonance Unbound globale Klangtraditionen mit Elektroakustik zu einem eindrucksvollen neoklassischen Erlebnis.

Elisabet Curbelo lädt mit ihrem Debütalbum Resonance Unbound zu einer faszinierenden Klangreise ein, die Grenzen verschwimmen lässt. In jeder Komposition spiegelt sich ihr nomadisches Leben wider, von den Kanarischen Inseln über Madrid und Istanbul bis hin zu San Diego. Dieser ständige Wechsel der Lebensorte prägt das Album hörbar, indem sie Einflüsse von Flamenco, türkischer und kanarischer Musik mit modernster Elektroakustik verwebt.

Besonders spannend ist, wie Curbelo es schafft, traditionelle Klänge wie das Trommeln einer Prozession oder das Plätschern urbaner Geräusche in ein neoklassisches Klangbild einzufügen. Stücke wie „Canarian Bayram“ mit seinen bizarren Übergängen von Militärmusik zu religiösen Prozessionsklängen zeigen, wie virtuos Curbelo Kontinente und Epochen miteinander verbindet. Auch das experimentelle Werk „Roxanne’nın Dönüşümü“, in dem Haushaltsgeräte zu Hauptdarstellern werden, unterstreicht ihren innovativen Zugang zur Musik.

Ein Highlight des Albums ist die Kollaboration mit der Flamenco-Tänzerin Beatriz Lopez Salinas in „Fantasía Flamenca“, wo der Flamenco nicht nur akustisch, sondern durch Live-Soundverarbeitung auch digital auf die Bühne geholt wird. Man fühlt den Sand unter den Füßen und die Hitze der Sonne, während die Elektronik die Tänzerin auf eine neue, futuristische Ebene hebt.

Curbelo erweist sich als wahre Klangalchemistin, die die Grenzen zwischen Akustik und Elektronik mühelos überwindet. Ihr Einsatz unkonventioneller Techniken, wie bei der Nutzung eines Lineals auf dem Kontrabass in „Epulos“, zeigt ihre unbändige Kreativität und ihren Mut zur klanglichen Erkundung. 

Mit Resonance Unbound hat Curbelo ein neoklassisches Meisterwerk geschaffen, das in seiner Vielseitigkeit und Tiefe überzeugt. Es ist nicht einfach nur ein Album, sondern eine Einladung, die Ohren für die Klänge der Welt neu zu öffnen.