Mit „M6 – The Black Album“ liefern MINUSHEART ein düsteres, energetisches EBM-Manifest voller Wut, Widerstand und verzerrter Wahrheit.

MINUSHEART machen keine Gefangenen. Schon gar nicht auf ihrem sechsten Album „M6 – The Black Album“, das sich anhört, als hätte jemand eine dystopische Großstadt in eine Rhythmusmaschine gesteckt. Das Aachener Kollektiv rund um Frontmann Diver zieht alle Register des Electro Body Music – von kalten Beats über verzerrte Vocals bis hin zu zersägten Gitarren und düsteren Soundscapes.

Was sofort auffällt: „M6“ ist kein Wohlfühlalbum. Es ist aggressiv, direkt und politisch – aber nicht plump. Diver schreit dir die Weltordnung ins Gesicht, während Chriss Reys Gitarrenriffs zwischen martialischem Stampfen und aufbäumendem Noise changieren. Die Noise-Engineers RK und V-Nerv liefern dazu eine klangliche Kulisse, die klingt, als sei sie in einer postindustriellen Hölle geschmiedet worden – punktgenau produziert und kompromisslos auf Wirkung ausgerichtet.

Musikalisch bewegt sich das Album zwischen klassischer EBM, Industrial und elektronischem Punk – mit hymnischem Gestus und gelegentlichen technoiden Einsprengseln. Die Monotonie, die dieser Art von Musik inhärent ist, wird hier nicht etwa zum Makel, sondern zur Methode. Wer sich darauf einlässt, spürt, wie diese Rhythmen nicht nur durch die Boxen, sondern direkt ins Nervensystem jagen.

Natürlich erfindet „M6“ das Genre nicht neu – will es auch gar nicht. Stattdessen kultivieren MINUSHEART ihren ganz eigenen, kompromisslosen Stil weiter. Inhaltlich geht’s um Angst, Wut, Manipulation, Widerstand – also alles, was in Zeiten globaler Desillusionierung auf den Nägeln brennt. Das ist manchmal plakativ, oft aufwühlend, aber immer mit Haltung.

Und live? Da verwandeln sich diese Tracks erfahrungsgemäß in pure Energie. Kein Wunder also, dass MINUSHEART zum Album-Release rund 20 Shows spielen werden – ideal, um den Schweiß der Studioaufnahmen auch auf die Bühne zu bringen.

Fazit: Wer auf klanggewordene Rebellion steht, wird mit „M6“ glücklich – sofern man in dieser finsteren Soundwelt überhaupt von Glück sprechen kann. Ein ehrliches, wütendes und wuchtiges Album mit Haltung.

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