Mit „Audio Vertigo Echo“ zeigen Elbow, dass Nachhall kein Abklatsch sein muss, sondern ein zweites Atmen für große Songs.

Elbow sind bekannt dafür, das Alltägliche in Poesie zu verwandeln – und genau das gelingt ihnen erneut auf „Audio Vertigo Echo“, der neuen EP, die das 2024er Erfolgsalbum „Audio Vertigo“ fortführt. Statt bloß die Restekiste zu öffnen, setzen Guy Garvey und seine Mitstreiter auf Nachwirkung und Reife. Vier Songs, die klingen, als hätten sie Zeit gehabt, sich selbst zu hinterfragen – und das mit einem Augenzwinkern.

„Dis-Graceland 463-465 Bury New Road“ eröffnet die Platte mit einem typischen Elbow-Groove: rhythmisch komplex, lyrisch vielschichtig, charmant melancholisch. „Adriana Again“, bereits als Single bekannt, zeigt die Band in Bestform – zwischen Euphorie und Wehmut, getragen von Garveys unverwechselbarer Stimme, die nachdenklich, aber nie verbraucht wirkt. Mit „Timber“ und „Sober“ schließen zwei Stücke, die weniger auf Eingängigkeit als auf Atmosphäre setzen – eine Einladung, sich im Raumklang treiben zu lassen.

Was Elbow hier präsentieren, ist mehr als nur ein Nachschlag: „Audio Vertigo Echo“ ist die elegante Fortsetzung einer kreativen Hochphase, die die Band längst über das klassische Rockformat hinaushebt. Produziert mit gewohntem Feingefühl zwischen Opulenz und Understatement, schafft die EP den Spagat zwischen großem Pop und ehrlicher Emotion – eine Kunst, die Elbow inzwischen perfektioniert haben.

Fazit:
Ein kleineres Werk mit großem Nachhall – Elbow liefern mit „Audio Vertigo Echo“ eine stimmungsvolle, tiefgründige EP, die zeigt, dass Nachklang genauso viel Bedeutung haben kann wie der erste Ton.

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