Mit düsteren Klängen und einer kühnen Entwicklung melden sich die norwegischen Avantgarde-Pioniere Dødheimsgard mit ihrem sechsten Studioalbum 'Black Medium Current' zurück. Von ihren Anfängen im rohen Black Metal der 90er Jahre bis hin zu einer eklektischen Klangwelt, durchdrungen von dunkler Eleganz, entführt uns die Band in ein Reich der Stimmungen und Texturen. Tauche ein in eine Welt, in der Authentizität und philosophische Fragen zu einem anspruchsvollen Hörerlebnis verschmelzen.

Dødheimsgards neuestes Werk, 'Black Medium Current', stellt erneut ihre Fähigkeit zur Schaffung düsterer Atmosphären und komplexer Klanglandschaften unter Beweis. Das Album folgt dem Pfad von 'A Umbra Omega', einem Meilenstein in ihrer Geschichte. Schon der Opener 'Et Smelter' saugt uns in den Abgrund der Musik, verschmilzt Einflüsse und führt zu einem hypnotischen Sog. Die Mischung aus archaischen Black-Metal-Qualitäten und modernen Ansätzen ist faszinierend, während Tracks wie 'Det Tomme Kalde Morke' eine tiefe, unnachgiebige Dunkelheit entfesseln.

Themen wie Authentizität, freier Wille vs. Determinismus und Verantwortung werden durch das Album gewoben. Dødheimsgard stellt unbequeme Fragen und fordert dazu auf, existenzielle Verzweiflung als Katalysator für intellektuelle Ehrlichkeit zu nutzen. Die lyrischen Reflexionen von Frontmann Vicotnik bereichern die Erfahrung, indem sie philosophische Gedanken in die Welt des Metal einbringen.

Die musikalische Gestaltung ist eine Gratwanderung zwischen Minimalismus und Maximalismus. Tracks wie 'Halow' zeigen diese Balance in ihrer instrumentalen Komplexität. Die Vielfalt der Klänge, die Lars Emil Måløy auf Piano, Cello und Theremin beisteuert, sowie die Flöte von STTNG auf 'Et Smelter', verleihen dem Album eine zusätzliche Tiefe.

Die Produktion von Vicotnik und die Aufnahmearbeit von Matias Aaveren verleihen dem Album einen kraftvollen Klang. Die Gedanken, die sich hinter dem Albumartwork verbergen, spiegeln die philosophische Tiefe wider, die 'Black Medium Current' durchzieht.

Insgesamt verdient 'Black Medium Current' eine solide 7/10. Während es Momente der Genialität und emotionale Tiefe bietet, bleibt es doch in einigen Bereichen hinter den hochgesteckten Erwartungen zurück. Dennoch zeigt es die ständige Neugierde von Dødheimsgard und ihre Bereitschaft, Grenzen zu überschreiten, um Musik jenseits der Konvention zu schaffen.