- Artist: Dismal
- Album: Via Entis
- Label: Aural Music
- VÖ: 27.01.2023
Mit "Via Entis" veröffentlichen die italienischen Dark Gothic Meister DISMAL ihr achtes Album. Die Magie des Mittelalters trifft auf düstere Theatralik – ein musikalisch-gotisches Märchenkonzept. Doch wie gut schlägt sich die Band auf ihrem neuesten Pfad?
DISMAL's "Via Entis" ist eine Reise in die düstere Vergangenheit, verpackt in ein theatralisches Klanggewand. Das Album, das am 27. Januar 2023 über Aural Music erschien, offenbart eine gelungene Fusion aus mittelalterlicher Atmosphäre und moderner musikalischer Raffinesse. Die tiefe Verbindung der Band zur Alchemie der Klänge wird spürbar, während sie sich in magischen Märchen verliert.
Die Geschichte von DISMAL reicht bis 1995 zurück, als das italienische Künstler- und Musikprojekt gegründet wurde. Von ihren Anfängen im Doom und Black Metal bis zur Entfaltung des aufstrebenden Gothic-Metal-Genres, hat die Band eine beeindruckende Entwicklung durchlaufen. "Via Entis" selbst ist ein Beweis für ihre musikalische Reife, da sie sich auf eine nebulöse Reise durch Zeiten und Themen begibt.
Die Wege der Vergangenheit sind spürbar, wenn man sich durch die Tracklist bewegt. "Return to The Emerald Forest" eröffnet das Album mit einer eindringlichen Melodie, die die Hörer in eine mystische Welt entführt. Die Alchemie von elektronischen und klassischen Elementen wird in "White Elixir & Red Elixir" meisterhaft dargestellt, während "All is One" mit seiner theatralischen Opulenz die sinistren Märchenmotive hervorhebt.
Die Stimme der neuen Sängerin Caterina Accorsi verleiht den Stücken eine frische Dimension, insbesondere in "The Gathering of the Dew", wo ihre Präsenz die Atmosphäre bereichert. Doch das Album hat auch seine Momente, in denen es sich in einer selbst erschaffenen Utopie verliert, wie es in "The Reign of Utopia" der Fall ist. Nicht jeder Moment auf dieser Reise ist gleichermaßen fesselnd.
Die Einflüsse der Vergangenheit sind klar erkennbar, während DISMAL versucht, den Mittelalter-Zauber mit modernen Klangnuancen zu verbinden. "Via Entis" ist zweifellos ein mutiger Schritt, der jedoch gelegentlich strauchelt. Die Anstrengung, ein Konzeptalbum aus gothischen Märchen zu formen, ist lobenswert, doch nicht jede Melodie bleibt im Gedächtnis haften. Die Platte verdient eine solide 7/10, da sie eine faszinierende musikalische Reise bietet, aber mitunter in ihrer eigenen Alchemie verloren geht.
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