Die Grenzen des Jazz neu definiert: The Noonan Trio mit "Inherit a Memory"

  • Artist: Sean Noonan, Matthew Bourne, Michael Bardon
  • Album: The Noonan Trio: Inherit a Memory
  • Label: Neuma Records
  • VÖ: 18.10.2024

Das Album "Inherit a Memory" von The Noonan Trio sprengt die Konventionen des Jazz mit seiner Mischung aus freier Improvisation, Rhythmus und unorthodoxen Klangwelten.


The Noonan Trio liefert mit "Inherit a Memory" ein Jazz-Album ab, das weit über das hinausgeht, was man gemeinhin von einem Jazz-Trio erwarten würde. Sean Noonan hat zusammen mit Matthew Bourne und Michael Bardon eine musikalische Reise geschaffen, die sich irgendwo zwischen Wissenschaft, Klangforschung und einem Hauch von Wahnsinn bewegt. Das Trio zitiert nicht nur Dr. Rupert Sheldrakes Theorie der morphischen Resonanz, sondern setzt diese auch musikalisch um – Musik wird hier zu einem lebendigen Organismus, der seine eigene Geschichte erzählt.

Noonans Schlagzeugspiel verschmilzt nahtlos mit seiner Erzählweise, was dem Hörer das Gefühl gibt, dass die Musik tatsächlich lebt und atmet. Mit Bourne am Klavier, der für seine Jazz-Innovationen bekannt ist, und Bardon, der mit seinem unkonventionellen Ansatz am Bass Akzente setzt, entsteht ein unvorhersehbares und dabei doch faszinierendes Klangbild. Tracks wie "Stealing of Cream by Blue Tits" oder "Wrinkles of Time" klingen, als ob sie sich frei durch Raum und Zeit bewegen – was natürlich hervorragend zu Sheldrakes Theorien passt.

Das Album ist kein leichtes Hörerlebnis. Wer nach einem gemütlichen Jazzabend sucht, wird hier eher überrascht als beruhigt, aber genau das macht "Inherit a Memory" so spannend. Es ist herausfordernd, anders und doch irgendwie vertraut. Mit einer Bewertung von 8/10 zeigt das Trio, dass sie die Konventionen sprengen können, ohne den Hörer völlig zu verlieren.

8/10
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