
Artist: THE ROOTWORKERS
Album: DON'T BEAT A DEAD HORSE
Label: Bloos Records
VÖ: 17.10.2025
Der Blues lebt – und beißt zurück: The Rootworkers trotzen der Tradition
Mit „Don’t Beat a Dead Horse“ beleben The Rootworkers den Blues Rock neu – roh, ehrlich und mit einer Prise Wahnsinn im richtigen Moment.
Manche Bands graben tief in der Vergangenheit, um den Geist alter Helden zu beschwören – The Rootworkers dagegen setzen ihm eine Frischzellenkur. „Don’t Beat a Dead Horse“, erschienen am 3. Oktober 2025 über Bloos Records, ist alles andere als ein nostalgisches Relikt. Das italienische Quartett aus den Marken zeigt, dass Blues Rock noch lange nicht zum alten Eisen gehört, wenn man ihn mit der nötigen Portion Mut, Dreck und Eigenwilligkeit versieht.
Produzent Frankie Wah (Little Pieces of Marmelade) sorgt für ein kerniges, direktes Klangbild: keine Effekthascherei, keine überflüssigen Spielereien – stattdessen knarzende Gitarren, organische Grooves und eine Stimme, die lieber kratzt als schmeichelt. The Rootworkers graben tief in den Delta-Sümpfen, aber sie kommen mit einer Mischung aus Heavy Psych, Soul und Garage Rock wieder hoch, die angenehm nach Schweiß, Holz und Benzin riecht.
Songs wie „Devil on My Bed“ oder „Not My Cup of Tea“ sind kleine Explosionen – sie vereinen Fuzz-Gitarren mit hypnotischen Rhythmen, die irgendwo zwischen Led Zeppelin und All Them Witches ihr eigenes Ritual zelebrieren. Gleichzeitig gelingen der Band erstaunlich moderne Momente: „Desert“ schwebt auf psychedelischen Rhodes-Klängen, während „It’s Gone (And It’s Alright)“ mit einem frechen Psych-Reggae-Twist überrascht. Der Mut zur Reduktion zahlt sich aus: Wo früher Jam-Strecken dominierten, stehen jetzt kompakte, songorientierte Strukturen – ohne dass die Magie verloren ginge.
Der Albumtitel ist dabei Programm. Statt den toten Gaul des Blues zu schlagen, satteln The Rootworkers ihn neu – und reiten ihn mit brennender Mähne durch die staubige Prärie zwischen Tradition und Erneuerung. Die Band denkt das Genre weiter, ohne ihm den Charakter zu nehmen. Das Ergebnis: neun Songs voller Energie, Eigenwilligkeit und Eigensinn, die gleichermaßen für den Club wie für den verqualmten Keller taugen.
„Don’t Beat a Dead Horse“ ist kein Meilenstein, aber ein starkes Statement – handgemacht, ehrlich, unprätentiös. Eine Platte für alle, die den Blues lieber schwitzen als sezieren.
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