- Artist: David Beta
- Album: Wenn ich schonmal hier bin
- Label: Hypertension-Music
- VÖ: 29.10.2021
Mal singt David Beta, mal rappt er, mal setzt er auf flowigen Sprechgesang. Die Songs seines Erstlingswerks “Wenn ich schonmal hier bin“ sind ein Mix aus den Genres Pop und Singer/Songwriter mit Hip-Hop-Einflüssen. Der gebürtige Kieler und Wahlhamburger singt über persönliche Erfahrungen und Beobachtungen. Lässt Gedankenbilder spielen, oder hält einem auch mal den Spiegel vors Gesicht. Bis weilen nachdenklich, melancholisch, zweifelnd, aber auch positiv, lässig und selbstironisch. Das passende Tattoo dazu hat er auf seinem Arm: „Die Welt ist grässlich und wunderschön“ - eine Hommage an eines seiner Vorbilder, Gisbert zu Knyphausen.
Entstanden ist ein Album mit zwölf Songs, mit denen sich David nun erstmals der deutschsprachigen Musiklandschaft präsentiert. Los geht es mit einigen leichteren Tracks: “Ein Bild” ist der Opener und beschreibt die Suche nach den richtigen Worten, dem richtigen Anfang. Ums Anfangen geht es dann noch öfter: In “Beste” schreibt David über die Schönheit der Entscheidung. Den Song schrieb er gemeinsam mit Rapper und Songwriter Nico Suave (Gedankenmillionäre, Danke) — ehrlich und direkt, voller Hoffnung und Lust auf Neuanfang. Doch David kann mehr. Zwischen stürmischen Aufbruchs-Liedern (“Rot und Blau”), der liebevollen Hommage an die eigenen Wurzeln (“Meermensch”, “Hurra!”) und sonnig-optimistischen Klängen (“Leicht”, “Sommer”) lassen die Songs auch Platz für das Zögern und die graueren Hintergedanken. Der Titelsong “Wenn ich schonmal hier bin” gesteht dem inneren Pessimisten erstmal zu, dass die derzeitige Lage aussichtslos genug scheint, um zu fragen: “Warum überhaupt noch etwas tun? Es lohnt sich doch eh nicht.” Eine berechtigte Frage — und doch geht es um das “Trotzdem-irgendwie-machen”, wie David es benennt.
Beim Durchhören des Albums wird einem bewusst, wie sehr sich die deutschsprachigen chart- und airplayorientierten Künstler ähneln. Irgendwann kann man kaum noch einen Unterschied erkennen und man meint, man höre zum Beispiel ein Album von Mark Forster. Abwechslung, Einfallsreichtum und Innovation sind nicht zu vernehmen. Dies soll nicht despektierlich gegenüber der Leistung eines Künstlers klingen, sondern ist eine Feststellung gegenüber der Vermarktungsfähigkeit und den Hörgewohnheiten einer breiten Masse, die diese Musik verlangt.