Crimson Oak entfesselt mit „Willow“ die Kraft des Rock – Hommage an Einflüsse und Emanzipation

  • Artist: Crimson Oak
  • Album: Willow
  • Label: Tonzonen Records
  • VÖ: 25.10.2024

Mit „Willow“ vereinen Crimson Oak musikalische Einflüsse und emanzipierte Botschaften zu einem rockigen Gesamtwerk, das kraftvoll und abwechslungsreich bleibt.


Mit „Willow“ legt Crimson Oak ein Album hin, das wie eine Zeitreise durch die Rockgeschichte klingt – nur eben modern und durch die stonerschwere Brille der Band. Wo einst in ihrem selbstbetitelten Debüt der Blues und ein klassischer Stoner-Vibe dominierten, hat das Quartett jetzt die Türen zur Welt der musikalischen Möglichkeiten ein wenig weiter geöffnet. „Willow“ bringt neue Nuancen in ihren Sound und macht klar, dass das Experimentieren nicht bedeutet, die eigene Identität zu verlieren.

Crimson Oak spielen auf „Willow“ geschickt mit einer großen Spannweite an Einflüssen, die von Seattle-Grunge bis hin zu Stadion-Rock-Vibes der 80er reichen. Wer also glaubt, hier erwartet ihn stures „Stoner-Gegrunze“, liegt falsch. Stattdessen erwartet die Zuhörer ein facettenreiches Rock-Erlebnis, das mal laut, mal leise ist – und das gekonnt zwischen roher Energie und gezielter Melancholie wechselt. Die Hommage an Seattle der 90er bringt grungige Vibes, während schwedischer „Schweinerock“ hie und da durchblitzt und mehrstimmige Gesangsarrangements die Songs regelrecht groß erscheinen lassen.

Dass „Willow“ kein Konzeptalbum ist, passt perfekt zur nicht kategorisierbaren Natur von Crimson Oak. Dennoch zieht sich ein roter Faden durch die Tracks – und zwar in Form von Themen wie weiblicher Stärke, Stolz und Kreativität. Das Album macht dabei keine leeren Gesten: In jedem Song spürt man den Einsatz, den Crimson Oak für diese Ideen aufbringen. Es ist spürbar, dass sich die Band während der vier Jahre zwischen diesem und dem letzten Album musikalisch und persönlich entwickelt hat. Mit den aufgeladenen Lyrics kritisiert die Band gesellschaftliche Normen und zelebriert das Weibliche in all seinen Facetten, aber ohne das Gefühl einer simplen Moralkeule.

Eines ist sicher: „Willow“ ist ein Rockalbum, das die Power und Energie der Bühne auf die Platte bringt. Doch nicht alles ist perfekt. Die Experimentierfreude ist zwar lobenswert, doch gelegentlich hat man das Gefühl, die Songs würden sich selbst ein wenig im Weg stehen und die Band könnte mit einem kleineren Stil-Mix mehr Schlagkraft zeigen. Doch trotz kleiner Schwächen liefert das Album insgesamt genau das, was Fans von Crimson Oak erwarten – und ein wenig mehr. Ein solides Werk, das seine 7 von 10 Punkten verdient.

7/10
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