Colbinger setzt seinen musikalischen Pilgerweg fort und präsentiert mit "SÜNDER, PILGER & REBELL - Part 2" ein reflektiertes Rock-/Folk-Album voller Beobachtungen über das Leben.

Colbinger bleibt sich und seinem Stil treu – das merkt man sofort, wenn man in „SÜNDER, PILGER & REBELL - Part 2“ reinhört. Dieses zweite Album der Trilogie ist geprägt von introspektiven Texten und einer musikalischen Mischung aus Rock und Folk, die nicht nur zum Zuhören, sondern auch zum Nachdenken anregt. Mit 10 eigenständigen Songs und zwei Bonusversionen zeigt Colbinger, dass er mehr will, als nur seine eigenen Befindlichkeiten zu thematisieren. Er wirft einen Blick hinter die Fassaden der menschlichen Existenz und gibt dem Hörer die Möglichkeit, Teil dieses Prozesses zu werden.

Musikalisch bleibt das Album recht bodenständig. Colbinger setzt auf bewährte Gitarrenriffs und eine solide Rhythmusarbeit, die seine Lyrik perfekt untermalt. Doch auch wenn der Sound handwerklich sauber ist, fehlt manchmal der letzte Funke an Innovation, der das Album wirklich herausragen lassen würde. Die Arrangements haben sich im Vergleich zum ersten Teil der Trilogie weiterentwickelt, ohne dabei jedoch die Grundstimmung zu verlieren.

Besonders eindrücklich ist „Tanz mit dem Teufel“, das geschickt die Versuchungen des Lebens in eine rockige Metapher packt. Auch „Das letzte Schiff“ sticht hervor, indem es den Konsumwahnsinn und die Ironie unseres täglichen Lebens aufgreift. Colbinger schafft es, die großen Fragen des Lebens in kleine Momente zu verpacken, ohne dabei belehrend zu wirken. Der Humor in Songs wie „Kein Applaus“ gibt dem Ganzen eine sympathische Leichtigkeit, die in diesem Genre oft fehlt.

Trotz aller Stärken erreicht das Album aber nicht ganz die emotionale Tiefe oder musikalische Vielfalt, die es zu einem herausragenden Werk machen würden. Doch für Fans des ersten Teils der Trilogie und alle, die auf tiefgründige Texte stehen, ist „SÜNDER, PILGER & REBELL - Part 2“ definitiv ein lohnenswerter Schritt auf der Reise, die Colbinger hier musikalisch zeichnet.

#amplified #musikmagazin #musicmagazine #news #reviews #colbinger #rockfolk #albumreview #musikszene #newrelease #deutschemusik