Cadavre De Schnaps liefern mit "One Of The Laziest Takes" eine heiter-melancholische Indie-EP voller organischer Songstrukturen.

Cadavre De Schnaps haben sich in der Kölner Indieszene längst einen Namen gemacht, und mit ihrer neuen EP "One Of The Laziest Takes" setzen sie erneut ein kreatives Ausrufezeichen. Das Album, aufgenommen in einer Live-Session im Bearcave Studio in Köln, fängt die spontane und farbenfrohe Essenz der Band perfekt ein. Produzent Luis Müller-Wallraf versteht es, den natürlichen Klang der Band ohne unnötigen Schnickschnack zur Geltung zu bringen.

Die vier Tracks "Autocorrect", "Lullaby", "Sale Madness" und "Cushy" bieten eine breite Palette von Stilen, die von spacigen Pop-Balladen über verqueren Artrock bis hin zu grungigen Ausbrüchen reichen. Diese Vielfalt ist ein deutlicher Schritt weg vom geradlinigen Indierock ihrer letzten EP "Unlearning By Doing". Die neue Herangehensweise mit assoziativeren, mäandernden Songstrukturen zeigt, dass die Band keine Angst vor Experimenten hat.

Ein Highlight der EP ist die Single "Lullaby", die mit ihrer verträumten Melodie und subtilen Intensität beeindruckt. "Sale Madness" bietet hingegen eine energetische Mischung aus Artrock und Indie, die Fans von Bands wie Modest Mouse und Wolf Parade begeistern dürfte. "Autocorrect" und "Cushy" runden das Gesamtbild ab und verdeutlichen das Spektrum von Cadavre De Schnaps' musikalischem Können.

Die Band zeigt mit "One Of The Laziest Takes", dass sie sich weiterentwickelt und neue kreative Wege beschreitet. Trotz der Vielfalt bleibt ein heiter-melancholischer Grundton erhalten, der sich durch alle Songs zieht. Es ist diese Mischung aus Leichtigkeit und Tiefgang, die die EP so hörenswert macht.

Mit einer Bewertung von 7/10 ist "One Of The Laziest Takes" ein starkes Werk, das sowohl alte Fans begeistern als auch neue Hörer anziehen dürfte. Cadavre De Schnaps beweisen einmal mehr, dass sie eine feste Größe in der deutschen Indie-Szene sind und bleiben.